Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Dauererschöpfung, Schlafstörungen - ich habe keine Kraft mehr

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Dauererschöpfung, Schlafstörungen - ich habe keine Kraft mehr

Bobby_Car

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Lieber Herr Mallmann, auch wenn meine Frage nicht gynäkologischer Natur ist, hätte ich gerne Ihr Meinung. Seit 1,5 Jahren arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Uni. Da wir in einer anderen Stadt wohnen,pendle ich fast jeden Tag 300 km. Der Job ist sehr stressig, ich fahre morgens kurz nach 6 los und falle meist kurz vor/nach Mitternacht erschöpft ins Bett. Leider ist das Arbeitsklima bei uns nicht all zu gut, es gibt immer große Spannungen, so dass ich sehr oft mit Magenkrämpfen zu kämpfen habe. Dazu kommt noch die Tatsache, dass ich nebenbei an meiner Dissertation arbeite, jedoch merke, dass ich momentan einfach nicht vorankomme (kaum Zeit dafür/ Konzentrationsstörungen usw.). Dies führt zu weiteren Frustrationen. Leider wurde vor ein paar Monaten auch noch Hautkrebs bei mir diagnostiziert, so dass ich auch psychisch sehr "schief" drauf bin und vermehrt das Gefühl habe, meine Kräfte würden nicht mehr reichen. An den Wochenenden muss ich auch sehr viel arbeiten und gleichzeitig die Familie versorgen -auch wenn mein Mann sehr viel unterstützt. Unsere Eltern wohnen extrem weit weg, sie können uns nicht unter die Arme greifen. Unsere Tochter wird im September 2 Jahre alt. Es ist momentan eine recht anstrengende (Trotz)Phase, in der wir uns befinden. In der Nacht wird sie nun wieder oft wach und weint, mittlerweile empfinde ich das ganze als unerträglich. Seit mehreren Monaten habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr weiterkann. Ich bin äußerst erschöpft, manchmal denke ich, dass wenn ich die Augen schließe, nie wieder aufwachen werde. Doch wenn ich dann endlich ins Bett falle, kann ich nicht einschlafen. Ich drehe mich rastlos Stunden lang im Bett, bis ich dann irgendwann frustriert wieder aufstehe und Aufgaben erledige. Am Tag darauf bin ich so erschöpft, dass ich mich vor Erschöpfung kaum noch bewegen kann. Wenn ich Glück habe, schlafe ich zwischen 3 und 4 Stunden. Meine Hausärtzin geht in 1 Jahr in Rente und ich habe zunehmend das Gefühl, dass sie sich nicht mehr so wirklich um ihre Patienten kümmert. In meinem Fall heißt es dann immer: "Das sei doch ganz natürlich, dass wenn man ein kleines Kind Zuhause hat, manchmal auch etwas erschöpft ist". Da ich mittlerweile aber nicht mehr weiter kann, würde ich Sie gerne fragen, was ich unternehmen könnte, das ganze erträglicher zu gestalten. Frei nehmen kommt kaum wohl in Frage weil sogar dann die Aufgaben erledigt werden müssen -da ich außer meinem Chef ich keine weitere Kollegen habe, die das übernehmen könnten. Auch die Kleine würde weiterhin genau so jede Nacht aufschreien, so dass nicht wirklich zu Schlaf käme. Bitte entschuldigen Sie die lange Mail! Für Ihre Hilfe bedanke ich mich im Voraus! Sonnige Grüße Amelie


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Amelie, na Sie haben ja einiges zu stemmen. Eine solche Belastung kann Ihr Körper auf die Dauer nicht aushalten. Sie müssen Ihr Leben vielleicht etwas anders organisieren. Geplante Ruhezeiten usw…. Ggf. müssen Sie sich auch bei einer Familienberatungstelle unterstützen lassen. Gruß Dr. Mallmann


Bobby_Car

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... falls es relevant sein sollte: Ich bin 29 Jahre alt, rauche nicht und trinke weder Alkohol noch Kaffee.


Nicole30

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Hallo, ich bin zwar keine expertin aber ich würde dir dringends raten eine mutter-Kind-Kur zumachen! Oder ohne Kind in die Kur, hört sich nämlich nciht gut an. Aber das wichtigste ist, DENKT DOCH AUCH MAL AN DICH!!! Klar das es dir so geht! DU musst mal zur ruhe kommen! Dann muss deinChef eben gucken wie er mal ne Zeit ohne dich klar kommt! Und dann die lange fahrt...! Kannst du da nicht mal was in deiner nähe suchen?? Ich weiß sagt sich immer so leicht. Aber du willst doch noch die Zeit mit deinem Kind erleben und nicht mit 30 sterben!!! Oder? Nicht so viel an andere denken. Wenn du mal gar nciht mehr kannst, wird dir dein Chef nicht entgegenkommen nur weil du vorher immer so fleißig warst! Im Gegentei. Du bist so schnell ersetzbar! Glaub mir, ich spreche aus erfahrung! Ich wünsche dir und deiner Familie alles gute und hoffe dir geht es bald wieder besser.


Bobby_Car

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Hallo Nicole, danke für die Antwort! Umziehen geht leider nicht da mein Mann hier in unserer Stadt an der Uni eine volle Stelle hat. Auch mit Kindergarten bzw. generell, mit der Betreuung des Kindes sieht in der anderen Stadt sehr sehr schlecht aus und da wir keinen haben der uns da unterstützen könnte, würde ein Umzug bedeuten, dass a) mein Mann genau so jeden Tag 300 km in die andere Richtung pendeln müsste und b) ich mit dem Kind Monate lang Zuhause bleiben müsste bis wir eine Betreeung gefunden haben. Dies geht natürlich nicht genau so wie es nicht möglich ist, das Kind mit in den Unterricht oder ins Büro zu nehmen Leider ist die Stelle, die ich habe, die erste, die nach 4 Jahren überhaupt und deutschlandweit! ausgeschrieben wurde. Eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, dass ich überhaupt einen Job habe. Und leider sehe ich das genau so wie Du: Ich wäre leicht zu ersetzen denn wenn alle 3-4 Jahre 1 Stelle ausgeschrieben wird, gibt es natürlich auch sehr viele die sich bewerben. Für mich aber würde eine Pause gleichzeitig bedeuten, dass ich vermutlich nach einem neuen Job suchen muss, denn spätestens in 1,5 Jahren wenn mein Vertrag ausläuft- wird dieser nicht mehr verlängert unter dem Motto "sie ist ja sowieso krank" oder noch schlimmer "sie hat psychische Probleme". :o( Sonnige Grüße Amelie


julalua

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Hast du schon mal einen anderen Hausarzt gedacht? Depressionen?


katzenmama77

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Bei Deinem Bericht fiel mir nur sofort "Burn-Out" ein und Du solltest Dich dringend in ärztliche Behandlung begeben, Dich krank schreiben lassen, Dir eine Auszeit nehmen, zur Kur fahren.... Herzliche Grüße


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