Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Pasta mit Steinpilzen

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Pasta mit Steinpilzen

BabyimBauch

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Sehr geehrter Prof. Costa, auch von meiner Seite herzlichen Dank für Ihren Einsatz hier im Forum! Ich habe vor der Schwangerschaft eher zur Sorte völlig unbesorgt bezüglich Ernährung gehört. Ich habe zwar darauf geachtet gesund zu essen, aber bezüglich Haltbarkeit und Infektionsgefahr immer mit gesundem Pragmatismus agiert. Tja, das klappt im Moment (30. SSW) gar nicht mehr. Meine Synapsen im Kopf scheinen irgendwie nicht mehr korrekt zu schalten... Sie haben mir mit Ihrer humorvollen Art, die Dinge zu relativieren, schon oft geholfen, wieder auf den Boden zu kommen! Nun ist mir aber leider vor zwei Wochen doch etwas passiert, das mich nicht recht loslässt. Ich hatte wirklich gedacht, inzwischen über die Ernährungsempfehlungen bescheid zu wissen. Dann waren wir bei einem „besseren“ Italiener. Ich habe brav Carpaccio und Büffelmilch-Burrata umschifft... und mich für in Olivenöl durcherhitze frische Steinpilze an Bandnudeln entschieden. Und daheim bin ich fast umgefallen, als ich las, dass Wildpilze wegen Strahlenbelastung und Schwermetallen sowie Nikotin verboten sind. Laut Küchenchef sind die Pilze aus Norditalien gewesen (der war beleidigt wegen der Nachfrage), also vermutlich eher nicht verstrahlt. Sie werden wohl auch nicht direkt neben der Autobahn oder Metallfabrik gestanden haben... Und eine Menge von etwa 50 g war auch nicht soviel. Trotzdem mache ich mir total Vorwürfe und ein bisschen Angst, meinem Baby geschadet zu haben, bleibt. Können Sie mich vielleicht dahingehend beruhigen? Vielen Dank für Ihre Mühe!


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Italienische Köche sind generell etwas "empfindsam", wenn man Ihre Kochkünste in Frage stellt... das weiß ich auch. Trotzdem liebe ich sie, ohne wenn und aber... Weil ihre Speisen lecker und gesund sind, ganz einfach. Zur Strahlen- und Schwermetallbelastung der Steinpilze gibt es gelegentlich Berichte, einige davon sind seriös. Aber nicht alle. Ein Grund zur Panik besteht aber ganz sicher nicht. In unserer ganzen Umwelt, vor allem in verschiedenen Speisen gibt es eine mehr oder weniger ausgeprägte Strahlen- oder Schwermetallbelastung und wir leben damit. Diese Belastungen dürfen nur nicht zu groß werden, weil sie Gesundheitsschäden verursachen können. Durch einmaliges Verzehren dieser "Plutonium-Steinpilze" passiert nichts. Sie müssen auch keine Gammasonde kaufen, um zu sehen, ob Sie nun dauerhaft Strahlen abgeben... Meine Empfehlung ist nur, nicht jeden Tag Steinpilze zu essen. Was Sie, vermutlich auch nicht vorhaben. Insofern ist ... alles im grünen (Strahlen-) Bereich...


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