Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

GDM und Polyhydramnie

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

zur Vita

Frage: GDM und Polyhydramnie

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Dr. Costa, ich habe vor einiger Zeit schonmal Ihren Rat zu meinem Gestationsdiabetes gesucht. Nun habe ich wieder ein Paar Fragen, weil ich Ihren Rat sehr schätze. Ich befinde mich heute in der 34+1 SSW und der Diabetes wurde ca. 27. Woche festgestellt. Mein Diabetes ist insulinpflichtig und auch schon eine ganze Weile ganz gut eingestellt (gelegentliche kurze Blutzuckererhöhungen gibt es, aber die sinken rapide wieder ab)! Nun habe ich letzte Woche, auf Grund einer Zervixinsuffizienz mit 7 Tägigen Krankenhausaufenthalt, eine Doppleruntersuchung erhalten. Dabei kam raus, dass meine Gebärmutter sowohl rechts als auch links eher grenzwertig versorgt wird. Außerdem hat mein Sohn einen leichten Nierenstau und der Fruchtwasserindex betrug 24,6 cm (größtes Depot hatte 8,7 cm). Frauen mit einem kleinen AFI rät man oftmals mehr zu trinken, was aber kann ich tun um die Fruchtwassersammlung zu reduzieren? Ist die Trinkmenge der Mutter da wirklich beitragend? Normalerweise sollte es doch bei einem gut eingestellten Diabetes nicht zu einer Polyhydramnie kommen. Organische Fehler schließe ich (auch auf Grund eines ausgeprägten Optimismus) aus, da zur Feindiagnostik alles bestens schien. Seinen leichten Nierenstau kann ich mir auch nicht wirklich erklären, aber bei Jungs soll das wohl garnicht so selten sein. Es wäre nicht schlecht, wenn man mir diese These begründen könnte. Und nun noch zu einer gewöhnlichen Angst einer werdenden Mutter :)! Ich habe durch die anfängliche (und immernoch anhaltende) Ernährungsumstellung nach Feststellung des Diabetes an Gewicht verloren. Meiner Diabetologin gefiel dies nicht und griff deshalb zum Insulin. Nun hatten wir es geschafft das Gewicht stagnieren zu lassen. In meinem 7-Tägigen Krankenhausaufenthalt habe ich nun auch noch meine restlichen Pfunde verloren, sodass ich wieder bei meinem Startgewicht angekommen bin und das obwohl ich keineswegs Übergewichtig bin oder war. Man macht sich dann ja doch schon seine Gedanken ob das nicht irgendwie der Versorgung der Gebärmutter schadet oder ob das denn so gut ist für das Kind. Ich bin auch in regelmäßigen Abständen krank ... ich schiebe das Tatsächlich auf die anscheinende Ausgelaugtheit meines Körpers, da er in dieser Schwangerschaft so belastet wurde. Ich habe meine 13 monate alte Tochter noch bis vor 2 Monaten gestillt, führe mir nun weniger Kohlehydrate zu, als üblich und der Umstand Schwangerschaft an sich ist ja auch nicht gerade ein Kinderspiel für den Körper. Nun habe ich Ihnen ziemlich viel erzählt und würde gern wissen, ob Sie in irgendwelchen der genannten Punkte und Befunde einen Zusammenhang sehen oder ob Sie mir gar in irgendeinem Punkt zustimmen können, auch wenn das medizinisch nicht erwiesen ist? Vielen Dank schonmal im Voraus! MfG Diana


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Beitrag melden

In erster Linie möchte ich Ihnen sagen, dass die Kombination "GDM + keine Gewichtszunahme + vermehrtes Fruchtwasser + grenzwertige Dopplerwerte" als Warnzeichen zu werten ist. Eine engmaschige (mindestens einmal wöchentlich) fachärztliche (Gyn und Diabetologin) Überwachung ist unbedingt erforderlich. Die Menge an Fruchtwasser können Sie selbst nur dahingehend kontrollieren, dass die Blutzuckerwerte im Normbereich sind. Wenn das trotz Insulintherapie mißlingt, sollte bald die Schwangerschaft beenden werden (z.B. bei abgeschlossener 37. Schwangerschaftswoche). Der leichte Nierenstau beim Kind könnte durch eine Ablußstörung des Urins verursacht sein, Jungs haben manchmal kleine Klappen in der Harnröhre, die dieses verursachen. Das sollte nach der Geburt von einem Kinderarzt kontrolliert werden. Meine Empfehlung ist, dass Sie sich in einer Klinik vorstellen, die viel Erfahrung mit Diabetes in der Schwangerschaft und eine angeschlossene Kinderklinik hat. Solche Geburtskliniken erkennen Sie daran, dass spezielle Sprechstunden dafür eingerichtet sind. Fragen Sie Ihre/n Frauenärztin/arzt, welche Klinik in Ihrer Region die beste ist.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.