Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Eisenzufuhr

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Eisenzufuhr

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Sehr geehrter Herr Doktor ich bin in der 30. Woche und mein Baby scheint sich gut zu entwickeln - der Bauch des Kindes wurde anlässlich der beiden letzten Ultraschall-Untersuchungen etwas klein gemessen. Mein Arzt meinte, dass diese Befund durchaus auf Messungenauigkeiten zurückzuführen sei und ich mir keine Sorgen zu machen bräuchte. Obwohl mein HB (11.8) in Ordnung ist habe ich ein Ferritinwert von 9. Mein Arzt hat mir empfohlen Eisentabletten zu schlucken. Das will ich aber deshalb nicht, weil ich grosse Probleme damit habe (Verstopfung) sowieso leide ich immer noch unter grosser Übelkeit und kann mich einfach nicht überwinden irgendwelche Pillen zu schlucken. Was spricht eigentlich gegen eine Eiseninfusion? Mein Arzt hat mir in meinem Falle eine solche empfohlen - dennoch bin ich ein bisschen ängstlich, andererseits würde ich mich freuen, wenn ich bald nicht mehr so schlapp wäre und mehr Appetit hätte! Was sind die Risiken einer Infusion? Wenn ich richtig informiert bin, könnte ich auch bei gutem Appetit mit der Ernährung nicht viel ausrichten, oder? Liebe Grüsse von Tali


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Wenn der Bauch des Kindes etwas kleiner gemessen wird, könnte das im schlimmsten Falle ein erstes Anzeichen für eine beginnende unzureichende Funktion des Mutterkuchens (Plazenta) sein. Die Betonung liegt auf "im schlimmsten Falle" - Ihr Frauenarzt hat Sie richtigerweise auf die Messungenauigkeit der Ultraschallmessung hingewiesen. Die einzige Konsequenz aus der Messung ist, dass man in 10-14 Tagen eine erneute Ultraschalluntersuchung durchführen müsste. Der Hb-Wert von 11.8 liegt an der Grenze des Normalen und der Ferritinwert ist erniedrigt (weist darufhin, dass die Eisenspeicher erniedrigt sind - Normwerte wären 25-110 µg/Liter bzw. 45,5-200 pmol/Liter). Wenn Sie Anzeichen von Blutarmut haben, wäre eine Eisengabe empfehlenswert. Bevor Sie jedoch eine Eiseninfusion durchführen lassen, würde ich Ihnen empfehlen, doch Nahrungsmittel zu verzehren, die eisenhaltig sind und z.B. nach 3-4 Wochen die Blutwerte zu kontrollieren. Wenn sich diese nicht ändern, könnten Sie das Angebot des Arztes annehmen. Die Eiseninfusion kann die Venen reizen und selten zu Unverträglichkeitserscheinungen führen (allergische Reaktionen), ist aber zumeist harmlos. Eine Zusammenstellung von eisenhaltigen Nahrungsmitteln habe ich auf dieser Seite am 14.11. an Edina geschickt - schauen Sie sich das doch bitte an.


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