Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

unklar Zustände

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Frage: unklar Zustände

Nicels

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Lieber Dr. Radke, unsere kleine Tochter wird nächste Woche 2 Jahre alt. Von Beginn an kämpft Sie doll mit Ihrer Verdauung, hat sehr oft Luft im Bauch und tut sich schwer beim Stuhlgang. Wir haben schon viele Untersuchungen hinter uns. Bei einer Magenspigeleung wurde eine Esosionophile Ösophagitis festgestellt. Dagegen bekommen wir seit 3 Monaten Omeprazol. Sie leidet auch seit Geburt an "Anfällen", d.h. sie atmet flach, das Herz rast, teilweise werden die Lippen blau und der Blick hält kurz inne, sie macht sich teilweise steif oder schlaff. Das ganze kam anfangs mal alle paar Monate, mittlerweile alle paar Tage und dann teils mehrmals am Tag unterschiedlich stark. Eigentlich immer ist der Zustand verbunden mit Magen-/Darmgeräuschen, Pupsen oder die Luft entweicht nach oben. Danach ist Sie entspannt und es geht eine Weile gut. Der Kinderarzt vermutet, das es Zustände im Rahmen der Luft im Bauch sind. Epilepsie etc. wurde ausgeschlossen, selbst eine genetische Untersuchung haben wir dahin gehend zusätzlich zum EEG, MRT, Schlaflabor gemacht. Sie ist nie richtig weg, hält eher inne, weil ihr etwas weh tut. Sie hängt in ihrer Entwicklung zurück, weil ihr der Bauch sehr zu schaffen macht.Teilweise liegt Sie den halben Tag auf dem Rücken, verdreht die Beinchen nach innen und quält sich. Das scheint ihre bevorzugte Schonhaltung zu sein, wenn sie etwas stört. Haben Sie noch eine Idee, was die Ursache sein könnte. Wir haben schon mehrfach gehört, das wir die Nadel im Heuhaufen suchen und es sicher etwas Seltenes sein wird. Wir führen Ernährungstagebuch. Jedoch sind alle Auslassversuche ohne Erfolg gewesen. Auch die IEG-Antikörper weisen keine Auffälligkeiten auf und die Genetik bezüglich Fructose ergab keinen Erfolg. Gluten wurde auch ausgeschlossen. Bei Essen drückt sie sich immer an die rechte Seite des Stuhls, bis das Tablett tief im Bauch ist und auch beim Tasten kann ich da oft Luft oder feste Teile auf ihrer rechten Darmseite tasten. Es tut us so leid, sie so leiden zu sehen und es kann einfach keiner helfen. Medikamente bekommt sie aktuell noch Laxbene (2x 8 ml früh und abends) um den Stuhl weicher zu machen und Sab Simplex zu den Mahlzeiten. Denken Sie eine Darmspiegelung könnte Klarheit bringen? Oder ein MRT vom Bauchraum? Vielen Danl für Ihre Hilfe und entschuldigen Sie den langen Text.


Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke

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Schwierig, wenn man das Kind nicht selbst untersuchen kann. Genetische Untersuchungen bezgl. Fruktosemalabsorption halte ich für sinnlos, zumindest für wenig aussagekräftig. Wenn Sie diesbezüglich vorankommen wollen: Eine Woche keinerlei Obst, keine Säfte, keine Süßigkeiten, kein gezuckerter Tee etc. Gemüse ist möglich. Zur eosinophilen Öosphagitis: Eine alleinige Therapie mit Omeprazol reicht womöglich nicht aus. Sprechen Sie das mit Ihrem Kinderarzt nochmals durch. Die "Krämpfe" sind womöglich tatsächlich Ausdruck von Bauchschmerzen. Mit dem Laxbene seien Sie großzügig. Geben Sie soviel, wie Ihr Kind braucht. Versuchen Sie eine höhere Dosis, so daß Ihr Kind ruhig dünnen (durchfälligen) Stuhl absetzt. Das Darmgas kommt dann mit heraus und hilft sicher. Nebenwirkungen von Laxbene gibt es nicht.


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