Mala23
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radke, unser Sohn hatte mit 6 Wochen plötzlich Blut im Stuhl und wurde 2 Tage stationär behandelt. Es wurde soweit alles ausgeschlossen und sein Allgemeinzustand ist gut. Die Ärzte gehen von einer Kuhmilcheiweißallergie aus. Der Test darauf war zwar auch negativ, aber dieser ist wohl oft falsch negativ. Er wird voll gestillt und ich ernähre mich jetzt seit einer Woche Kuhmilcheiweißfrei. Ihm geht es weiterhin gut, allerdings ist immer noch in manchen Windeln schleimiger Stuhl mit etwas Blut. Wie lange kann es dauern bis hier Besserung eintritt? Was kann noch an Maßnahmen getroffen werden wenn keine Besserung eintritt? Ist der einzige Weg abstillen? Vielen Dank im Voraus!
Nach Ihrer Beschreibung handelt es sich um eine sog. Muttermilch-induzierte Enterokolitis. Deren Hauptursache ist tatschlich Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte, die von der stillenden Mutter verzehrt werden. Wenn Sie durch Weglassen dieser Produkte schon eine Besserung feststellen, macht das die Diagnose noch wahrscheinlicher, aber nicht 100 %ig sicher, da auch andere Lebensmittelallergene so etwas verursachen können. Hier spielen Soja, Weizen, Eier, Seefisch, Zitrusfrüchte eine Rolle. In der weitaus überwiegenden Anzahl (> 90 %) ist es allerdings die Kuhmilch. Die Situation sollte sich in den nächsten Tagen/Wochen stabilisieren. Wenn Sie strenge Diät bzgl. Kuhmilch halten und demnächst doch mal wieder etwas Blut oder/und Schleim im Stuhl Ihres Kindes vorkommt, könnte es an den o.g. allergenen Nahrungsmitteln liegen. Allzu große Sorgen sollten Sie sich nicht machen. Die Krankheit hat eine gute Prognose und heilt in der Regel vor dem 1. Geburtstag aus. Nur in seltenen Fällen muß abgestillt werden, z.B. wenn trotz strenger Diät der Mutter permanent blutig/schleimige Stühle auftreten.