Frage: Hoher Calprotecin Wert

Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt, meine Tochter (12.12.20) leidet seit Januar immer wieder an blutigen Stühlen. Mit 4 Wochen waren wir dann in der Kinderklinik stationär, da das Blut immer mehr wurde. Dort wurde nichts festgestellt und wir wurden mit der Diagnose Kuhmilcheiweißallergie entlassen. Da ich vollstille, verzichte ich komplett auf Kuhmilchprodukte. Daraufhin waren 6 Wochen keine Symptome. Seit einem Monat ca. hat sie aber immer wieder Blut in der Windel, zeitgleich mit flüssigen, schleimigen Stühlen und Ausschlag am Bauch und im Windelbereich., trotz strengem Kuhmilchverzichts meinerseits. Der Kinderarzt hat Blut und Stuhlproben angeordnet, die Blutprobe war unauffällig, allerdings stellte sich im Stuhl ein Calprotectin Wert von 2100 raus. Ich sollte nun zum Kindergastro. Allerdings habe ich erst im Juni einen Termin bekommen. Ich bin total ratlos, meine Tochter wächst und gedeiht gut, ist meistens fröhlich. Ich habe große Angst, dass sie Morbus Chron hat, hat sie dafür denn Anzeichen? Ich dachte immer, damit würde auch ein Gewichtsverlust einhergehen. Mein Kinderarzt rät mir zum Abstillen und einer Ernährung mit Neocate, aber ist das wirklich sinnvoll? Wie soll ich mich denn nun bei weiterem Blut verhalten? Welche (zusätzlichen) Symptome machen denn einen weiteren Arztbesuch nötig? Vielen Dank für die Antwort im Voraus

von Mannke am 08.04.2021, 11:16



Antwort auf: Hoher Calprotecin Wert

Wo soll die Kuhmilchallergie herkommen, wenn Sie stillen? Die Fachleute sind sich da aber auch nicht einig. Schauen Sie sich meine Beiträge heir zur muttermilch-assoziierten Colitis an. Sie müssen gar nichts machen, schon gar kein Noecate (eine Aminosäurennahrung!) geben. Es sind Kinder, die recht viele, eher flüssige und etwas scharfe Stühle haben. DIe Darmschleimhaut ist gereizt, daher das Calprotectin erhöht. Mit einem Morbus Crohn hat das nichts zu tun. Fangen Sie jetzt mit Beikost an und dann verschwindet es, wenn Sie ca. eine Milchmahlzeit (manchmal braucht es auch zwei) ersetzt haben. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 08.04.2021