Marmita
Meine Tochter (10Jahre, zuvor kerngesund) hat seit ca 3 Wochen einen veränderten Urin (dunkel) und einen Juckreiz. Letzte Woche wurde sie dann notfallmäßig vom Kinderarzt in die Kinderklinik überwiesen (kein Fieber, Bauchschmerzen, Ikterus, entfärbter Stuhl, bierbrauner Urin, GPT 742 U/l, gamma GT 575 U/l und GOT 282 U/l, Bilirubin gesamt 5mg/dl, sonographisch leicht vergrößerte Leber). Eine Autoimmunhepatitis oder andere Stoffwechselerkrankungen (Wie Morbus Wilson, Alpha 1 Antitrypsinmangel…) ausgeschlossen werden. Auch eine Hepatitis nach Hep Virus A-E ist nicht nachweisbar. Andere Viren, wie EBV, CMV oder der Adenovirus ebenfalls nicht nachweisbar. Einzig allein der Sars Cov 2 wurde per PCR mit einem CT 35 nachgewiesen ohne Atemwegssymptomen. Dies wäre ihre 3. Infektion (die letzte war vor 2 Monaten, bisher alle milde Verläufe). Die Ärzte vermuten dennoch eine Virushepatitis unklarer Genese(Nach den Kriterien des RKIs vom 12.08.22). Ihre Werte sanken innerhalb von 4 Tagen ohne Therapie unter stationärer Aufnahme auf GPT 332U/l, gamma GT 330U/l, GOT 123U/l und gesamt Bilirubin auf 3,18mg/dl). Allgemeinzustand gut (wieder sehr aktiv, wieder guten Appetit). Sie wurde nun in die ambulante Behandlung (Kontrolle)entlassen. Die Werte stagnieren nun seit 3 Tagen, bzw. sind nur minimal abgefallen. Da es deutschlandweit laut meiner Recherche und der Aussage der Ärzte kaum Fälle gibt, hoffe ich, dass Sie mir Auskunft geben könnten. 1.) haben Sie einen Vergleich auch zu anderen Kindern bzgl des allgemeinen Krankheitsverlaufs? Dh wie lange waren diese Kinder krank laut Leberwerten/Ikterus? 2. gab es bei Kindern auch eine Progression der Krankheit nach vorheriger Besserung? 3. gibt es Therapieansätze außer Abwarten? Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort!
Ihre Fragen sind nicht ganz leicht zu beantworten: Zu 1: Nein, ein Vergleich ist auch nicht möglich, da die Ursache der Hepatitis noch nicht feststeht und man daher nicht weiß, womit man vergleichen soll oder kann. Zu 2: wenn es tatsächlich das Corona--Virus ist, gibt es naturgemäß auch kaum Vergleichs- und Verlaufsbeurteilungen. Von einer Progression einer Corona-bedingten Virushepatitis habe ich allerdings noch nichts gehört oder gelesen. Zu 3: Leider nein, jedenfalls nicht nach meinem Wissen Letztendlich wird wohl nur eine Leberpunktion Klarheit bringen können. Man könnte ggf. im Lebergewebe Corona-Viruspartikel nachweisen. Denkbar wäre es jedenfalls.