Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Glutenunverträglichkeit oder andere Ideen?

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Frage: Glutenunverträglichkeit oder andere Ideen?

Habicht

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Hallo, meine Tochter ist 22 Monate alt, war ein Flaschenkind (von Anfang an) und hat mit 4 Monaten Beikost bekommen. Sie hatte im 1. Jahr keinerlei Verdauungsprobleme und hat abwechslungsreich und gerne gegessen. Ca seit dem 1. Geburtstag (Wegfall der 2. Milchflasche war die einzige grundsätzliche Änderung in ihrer Ernährung) wurde ihr Stuhlgang allerdings immer weicher und "klebriger", außerdem sehr unangenehm riechend. Anfangs nur ab und an, mittlerweile sind "normale" Windeln die absolute Ausnahme. In Absprache mit der Kinderärztin haben wir erst auf Fruktose, dann Laktose, dann Weizen verzichtet. Der Weizen brachte eine leichte Veränderung und manchmal ist ihr Stuhlgang nicht mehr ganz so gelblich und stinkend, aber von regelmäßig normal (wie eben früher im 1. Lebensjahr) kann keine Rede sein. Da meine Tochter mit ca 92cm/14,5kg ein sehr großes Kind ist, sieht die Kinderärztin jetzt keinen weiteren Handlungsbedarf. Ich kann das auch nachvollziehen, aber mache mir dennoch Sorgen, denn es war ja so lange gut und wurde einfach immer schlechter. Lohnt es sich, eine Zeit lang auf Gluten zu verzichten? Bei der weizenfreien Ernährung haben wir bewusst Roggen und Gerste verwendet, da glutenfrei ja ohne Diagnose eigentlich nicht sinnvoll ist. Haben Sie sonst andere Ideen? Oder sollten wir das wirklich abwarten und aussitzen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung Habicht P.S. Die Ärztin war sehr zufrieden mit dem Ernährungsprotokoll, und sowohl in der Krippe als auch bei uns zuhause wird bevorzugt Vollkorn, regional, saisonal, bio und fleischarm gekocht. Süßigeiten oder Kekse gibt es, aber 2-3x pro Woche als Ausnahme P.P.S. Auch ich war ein sehr kräftiges Kleinkind, bin aber im Vorschulalter bereits ins Untergewicht gerutscht und seitdem mit 167cm/50kg sehr schlank


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Die Frage ist, was überhaupt wen bei einem sich normal entwickelnden Kind stört. Der Stuhlgang wird nicht behandelt, wenn keine Krankheitszeichen vorhanden sind. Man kann die Bauchspeicheldrüsenfunktion noch überprüfen (Elastasebestimmung im Stuhl) , aber eine glutenfreie Ernährung kann man nicht ohne Diagnostik empfehlen. Wenn man an eine Zöliakie denkt, muss man die Antikörper im Serum bestimmen. Gruss S. Wirth


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