Frage: Essensverweigerung

Guten Tag, ich habe folgendes Problem Mein Sohn ist mittlerweile 11 Monate alt und ein absolutes Stillkind. Mit 5 Monaten habe ich es mit Beikost versucht. Allerdings wollte er überhaupt nicht. So einiger maßen hat es dann mit 10 Monaten geklappt. Zwar hat er noch keine ganzen Portionen gegessen, aber jeweils eine Halbe, 5 mal am Tag. Dann kam die Zeitumdtellung + Wachstumsschub und Erkältung. Seitdem verweigert er wieder komplett das ganze Essen. Er ist gut im Gewicht und gut entwickelt. Ich habe es schon mit Brei (sowohl Gläschen, als auch selbst gekocht), mit Familienessen und Fingerfood versucht. Ich habe ihn auch "selbst essen" lassen. Nichts funktioniert. Er kaut zwar immer wieder auf den Stückchen rum, aber ich habe den Eindruck, dass er es als Beißring benutzt, weil die Stückchen wieder ausgespuckt werden. Ich habe auch 5 Tage lang ihm die Brust nicht gegeben (von morgens bis zum Einschlafen) in der Hoffnung, dass er dann besser isst. Er hat zwar gegessen, aber nur auf meinen Armen, tanzend und mit Ablenkung. Aber jetzt funktioniert auch das nicht. Ich habe auch versucht Mahlzeiten auszulassen (es ihm zwar angeboten, aber er aß halt nicht), in der Hoffnung, dass er isst, wenn er richtig hungrig ist. Aber das Endete in einer Stunde Hysterie und Kapitulation meinerseits. Er fängt schon an zu schreien, wenn ich ihn versuche in seinen Stuhl zu setzen. Er dreht den Kopf vom Löffel und verschließt den Mund. Ich bin mittlerweile am verzweifeln und überlege was ich noch machen kan. Mir fallen jetzt nur noch zwei Möglichkeiten ein. 1. Radikal abzustillen oder 2. Komplett von vorne anzufangen mit einer Mahlzeit am Tag. Die 1 Möglichkeit würde ich sehr ungerne versuchen. Haben Sie noch ein paar Tipps? (Ach ja, von jemandem anderen das Essen geben zu lassen haben wir auch schon ausprobiert und ihm beim Essen keine Beachtung zu schenken auch...) LG Julia

von julia_r_88 am 18.04.2016, 12:51



Antwort auf: Essensverweigerung

Da scheint es sich nicht um ein medizinisches, sondern ein hartnäckiges psychologisches/pädagogisches Problem zu handeln. Wahrscheinlich hilft nur Konsequenz. Stellen Sie sich vor, Sie wären jetzt wegen eines bestimmten Lebensumstands mehrere Tage/Wochen nicht zu Hause. Sie können und sollten jetzt abstillen und Ihr Kind altersentsprechend ernähren. Wenn Sie drei, vier Tage stark sind und die Proteste aushalten, wird es irgendwann mal gehen. Alternativen gibt es ja nicht wirklich.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 18.04.2016