Philine
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, ich wende mich an Sie, weil ich mir Sorgen um meinen 6 Monate alten Sohn mache. Darum gehts: Vor 6 Wochen hatte er an zwei Tagen Fieber, am Folgetag war dieses weg, aber da bekam er Durchfall - der Stuhl war flüssig wie Urin, hellgelb bis grün. Zuvor war sein Stuhlgang eher pastenartig und ockerfarben. Bei jedem Stillen ging etwas in die Windel und bei jedem Pups auch. Die Beschaffenheit wechselte dann zwischen schleimiger Konsistenz (was er seit seiner Geburt hin und wieder schon hatte) und Wasser. Eine Stuhlprobe auf pathogene Keime nach 1,5 Wochen war negativ. Sowohl unser Kinderarzt als auch eine Ärztin in der Kinderklinik, die ich am Wochenende aufsuchte, sagten, man könne abwarten. Als dann hin und wieder kleine Blutschlieren im meist klaren Schleim auftraten, erzählte mir meine Hebamme von einer möglichen Kuhmilcheiweißunverträglichkeit. Daraufhin habe ich mich belesen und lasse nun seit drei Wochen Produkte mit Kuhmilcheiweiß, Hühnerei und Soja weg - allerdings nicht Lebensmittel mit möglichen Spuren. Der Stuhlgang veränderte sich wieder in Richtung "Normalität". Seit 1,5 Wochen bekommt mein Sohn nun Karottenbrei mittags. Woraufhin der Stuhlgang breiiger wurde (so kenne ich es auch von meiner Tochter). Gestern Abend war wieder wässriger Stuhl in der Windel mit klarem Schleim und winzigen Blutfäden. Ich bin am Verzweifeln. Unser Kinderarzt kennt die Kuhmilcheiweißunverträglichkeit bei vollgestillten Kindern nicht. Eine weitere Stuhlprobe (auf okkultes Blut) ist seit gestern im Labor. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten, was ich essen oder nicht essen soll. Meinen Sie, es wäre ratsam vor Ort einen Kindergastroenterologen hinzuzuziehen? Es wurde noch kein Ultraschall gemacht. Ich habe Sorge, dass mein Sohn etwas Schlimmes haben könnte. Die Diät führe ich für ihn gerne fort, wenn es denn Sinn macht...sollte ich auch Lebensmittel mit Spuren von xy meiden? Könnte sein Darm Schaden nehmen, wenn ich Lebensmittel konsumiere, die er nicht verträgt? Ich war so voller Freude auf die Beikosteinführung und jetzt bin ich nur noch verunsichert. Ich habe vor ein paar Wochen schonmal Brei angeboten, den er aber noch ablehnte - könnte ich dadurch seinem Darm geschadet haben? Ich habe Sorge, dass ich mich falsch verhalte und fühle mich hilflos. Mein Sohn ist ansonsten ein aufgeweckter, quirliger Junge, der sich viel freut, lautstark beschweren kann und alles was er in die Finger bekommt, in den Mund steckt. Herzlichen Dank für Ihre Mühe. Mit vielen Grüßen, Philine
Lesen Sie die Beiträge hier zur Muttermilch-assoziierten Colitis, es gibt zahlreiche. Sie müssen gar nichts machen, auch keine Diät. Geben Sie zügig Beikost, gerade in diesem Alter. Wenn Sie eine Milchmahlzeit durch Beikost ersetzt haben, wird das Phänomen verschwinden. Sie können bald zwei Beikostmahlzeiten geben. Es sind gesunde Kinder, die relativ viele dünne und recht scharf riechende Stühle haben. Wie gesagt, weitere Untersuchungen sind nur notwendig, wenn weitere Krankheitszeichen auftreten oder es nicht verschwindet. Gruss S. Wirth
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