Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Wie sollen wir es verkraften

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Wie sollen wir es verkraften

Karolcia2a

Sehr geehrte Frau Dr. Wir stecken gerade in einer sehr schwierigen Situation. Ich habe eine 2,5 jährige Tochter und bin erneuert schwanger in der 17SSW. Meine ältere Tochter ist ein unglaublich gewünschtes Kind. Seit dem sie geboren wurde, bin ich mit ihr immer Zuhause geblieben, sie geht noch nicht in die Kita. Mein Mann hat mit ihr auch eine gute Bindung, aber er hat mit ihr nie alleine übernachtet. Dadurch er sehr viel arbeitet, habe ich meinste Sachen mit ihr gemacht. Jetzt ist es so, dass ich frühzeitigen Blasenriss bekommen habe und müsste gestern ins Krankenhaus. Hier habe ich strenge Bettruhe eingeordnet bekommen. Mein Mann hat mit meiner Tochter alleine erste Nacht verbracht und es war unglaublich schwierig. Sie konnte ohne mich gar nicht einschlafen, erst nach fast 3 Stunden ist sie von Erschöpfung eingeschlafen, dann aber sehr früh weinend wach geworden. Mein Mann ist sehr geduldig zu ihr und gibt ihr sein ganzes Herz, aber sie will zu mir. Jetzt ist es so, dass sie ihm weggeschickt und will alleine in ihrem Zimmer sein. Ist es so traurig.  Ich habe Angst, dass sie dadurch starke Verlustängste bekommen wird.  Wie sollen wir mit der Situation am besten für meine Tochter umgehen? Wir haben Sorgen um sie. Ich bitte Sie um Ihren Rat.  MfG 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Ihre Situation ist sicher nicht leicht, zumal Sie sich vermutlich große Sorgen machen. Sie werden die Situation aber alle miteinander verkraften. Diese Zuversicht sollten Sie auch Ihrer Tochter vermitteln. Der Vater kann Ihrer Tochter bestätigen, dass es gerade wirklich richtig "doof" für sie ist und er das gut verstehen kann. Es ist aber aktuell leider nicht zu ändern und schließlich ist er bei ihr und sie ist nicht alleine. Sie sind gerade krank und müssen im Krankenhaus bleiben. Deshalb kann sie nicht zu Ihnen. Ihr Mann sollte Ihrer Tochter zudem erklären, dass Sie ganz gewiss wiederkommen. Auch wenn die Situation für Ihre Tochter belastend sein wird, muss sie doch keine Verlustängste entwickeln. Sie ist immer von einer liebenden Person umgeben. Das wird sie auf Dauer spüren. Eine Weile kann sie ruhig alleine in ihrem Zimmer sein. Dann sollte Ihr Mann ihr aber wieder Gesellschaft leisten. Manchmal motiviert es Kinder, wenn sie dem Vater helfen, Arbeiten der Mutter zu erledigen. Ansonsten ist es hilfreich, so viel wie möglich von der täglichen Routine beizubehalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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