Guten Tag Herr Posth
Meine Tochter ist 10 Mt. alt und erwacht in der Nacht immer noch bis zu 5x. Der Kinderarzt meint, dass sie sehr wenig Schlaf braucht (total nur 10.5h, via 24-Stunden-Protokoll ermittelt). Das heisst, sie darf nur noch wie folgt schlafen: Nachtschlaf: 21 - 6.30h, Vormittagsschlaf: 1h, Nachmittagsschlaf: 0.5h.
Wir haben sie während 3 Wochen versucht so schlafen zu lassen. Mit dem Resultat, dass sich in der Nacht nichts geändert hat, meine Tochter aber vor allem am Nachmittag total müde ist und immer einnickt. Ich hingegen bin gestresst, weil ich sie ständig wecken und vom Schlafen abhalten muss.
Das habe ich auch so schon dem Arzt mitgeteilt, aber leider keine schlaue Antwort bekommen. Meine Frage nun, wenn meine Tochter in der Nacht genug Schlaf bekommt (das Erwachen in der Nacht macht ihr ja nichts aus), regelt sich denn der Tageschlaf nicht von selbst? Sprich, muss ich sie am Nachmittag tatsächlich wecken, oder kann ich darauf verzichten?
von
Rosa_Lila
am 18.07.2011, 09:53
Antwort auf:
Wenn meine Tochter nachts genug Schlaf bekommt regelt sich da der Tagesschlaf von allein?
Stichwort Schlafprobleme
Hallo, zunächst einmal sollte geklärt werden, warum Ihre Tochter nachts noch 5x wach wird. Ist sie nicht satt? Wird sie noch gestillt? Bekommt sie Zähne? Wo schlaft sie überhaupt? Etwa alleine? Schläft sie ohne Weinen ein usw. 10,5 Stunden Schlaf reichen für einen Säugling aus, um gesund groß zu werden. Aber es ist am unteren Rand der Norm.
Ein Schlafprogramm nach der Uhr bringt überhaupt nichts. Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn selbst festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Dazu braucht das Gehirn am besten Dämmerlicht oder Dunkelheit und ganz viel Ruhe, um zu entspannen. Anerziehen können Sie das alles nicht. Das Nachtmittagsweckprogramm wird Ihrer Tochter nicht helfen. Klären Sie am besten die anderen Umstände und schreiben Sie mir, wenn sie wollen, noch einmal. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.07.2011