Sehr geehrte Frau Henkes, es geht um meinen 4 (bald 5) jährigen Sohn. Er kann seit Längerem "Lesen und Schreiben" (hat er sich selbst beigebracht hat). Buchstaben haben ihn schon immer besonders fasziniert. Zwischenzeitlich hat er auch das Rechnen für sich entdeckt. Der Kiga empfiehlt eine Testung da er möglicherweise hochbegabt ist. Der Kinderarzt empfiehlt keine Testung ohne Leidensdruck. Als ich das dem Kiga so weitergab, sagte man mir, dass er mit der Diagnose besser gefördert werden könne und er ausserdem autistische Verhaltensweisen zeige. Auf genauere Nachfrage teilte man mir mit, dass er sich manchmal (mehrere Male in der Woche) eine halbe Std im Kreis dreht oder das Alphabet ohne Unterbrechung aufsagt, ohne, dass man ihn dabei unterbrechen könne. Dieses Verhalten haben wir zu Hause noch nie beobachtet. Ich muss dazu sagen, dass der Kiga ein offenes Konzept hat und 50 Kinder im Kiga sind. Bei zu viel Trubel zieht er sich gern zurück und ist im Übrigen recht sensibel. Trotzdem geht er gern in den Kiga. Er ist sehr sozial, hat viele Freunde und ist die meiste Zeit fröhlich und neugierig. Er hält Blickkontakt und kommt mit Veränderungen sehr gut klar (wobei er seine Routinen liebt). Sind diese Tatsachen allein nicht Ausschlusskriterien für eine evtl Autismusdiagnose?Ausserdem habe ich gelesen, dass hochbegabte Autisten AspergerAutisten sind und diese sich motorisch verzögert entwickeln (auch das passt nicht zu meinem Sohn, der mit 10 Mo frei laufen konnte). Trotzdem bin ich sehr verunsichert. Woran könnte es liegen, dass er das Verhalten (im Kreis drehen, Alphabet aufsagen) welches er im Kiga zeigt, zu Hause nicht zeigt. Empfehlen Sie unter den beschriebenen Umständen eine Testung? Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. LG
von Sermincik am 26.10.2023, 03:27