Mia2018
Hallo Frau Henkes, Mein Sohn wird bald 5 Jahre alt. Seitdem er 3,5 Jahre ist, gehen wir zur Logopädin, was auch gut klappt und er sich schon sprachlich prima entwickelt hat und wir jetzt noch am feinschliff arbeiten. (Vorher hatte er seine komplett eigene sprache, die niemand verstanden hat, was ihn gerade im Kindergarten sehr zurückhaltend gemacht hat. Aber er hat sich mittlerweile sehr selbstbewusst entwickelt, spricht schon gut und hat auch viele Freunde im Kindergarten) Die Logopädin sagte mir aber jetzt wieder das er ein Starkes störungsbewusstsein hat. Sobald er merkt es geht ans üben, steht er auf, lenkt ab,sagt Schimpfwörter. Ich würde zugerne wissen wie wir das wieder gut machen können, das man immer darüber gesprochen hat das er nicht spricht, das er schlecht gesprochen hat. Man hat sich so viele Sorgen gemacht und das wurde immer thematisiert. Man hat ja doch immer gesagt "du musst jetzt richtig sprechen" "keiner versteht dich" nie böse, aber auch schonmal genervt.. Beim Essen haben wir genau das gleiche Problem. Er probiert einfach nichts. Da sind wir mittlerweile schon recht zornig und auch unentspannt da wir natürlich wollen das er sich gut entwickelt und keinen Mangel bekommt. Aber er möchte einfach nichts probieren. Selbst im Kindergarten fällt es seinen Freunden auf, die das dann auch zu mir sagen und das vor ihm. Beim Essen ist mein Sohn sehr ruhig oder sagt auch "ich höre dir nicht zu". Ich denke auch das wird das Störungsbewusstsein begünstigen, weil das ja immer ein Thema ist.. Ich weiß nicht mehr weiter, weil mir das so leid tut und ich nicht möchte das mein Sohn durch dieses Mäkeln im Erwachsenenalter ein ähnliches Verhalten zeigt.. Wie können wir Beim Essen reagieren und vorallem auch das er nicht vor Dingen,wo er denkt er kann es nicht, weg läuft oder auch gar nicht erst probiert. Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße
Guten Tag, vermutlich braucht Ihr Sohn dringend die Bestätigung, dass er, so wie er ist, gut und richtig ist. Das müssen Sie ihm bestätigen. Kinder lernen das nur darüber, dass sie für die Eltern spürbar die Tollsten sind. Bieten Sie Ihrem Sohn vielfältige Gelegenheiten seine Stärken zu zeigen. Vielleicht kann er Ihnen bei etwas helfen o. ä.. Sprechen Sie nicht mehr über Störungen. "Du musst richtig sprechen" hilft Ihrem Sohn nicht. Er hätte es sicher getan, wenn er gekonnt hätte. Jetzt hat sich das Sprechen schon gut entwickelt und Ihr Sohn ist des Übens vermutlich etwas müde. Da es nur noch um den Feinschliff geht, können Sie mit ihm vereinbaren, wieviel Mal er noch gehen sollte und dann können Sie die Behandlung beenden. Möglicherweise macht es Sinn, sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen. Da Ihre Kritik sein Eßverhalten nicht ändert, sollten Sie sie gar nicht mehr äußern. Auch Ihr Zorn ist nicht hilfreich, um das Ganze zu verändern. Lassen Sie ihn essen, was er kennt und mag. Das entspannt die Situation und später können Sie immer noch auf ihn einwirken. Ihr Sohn hat durch die Sprachstörung bereits viele negative Erfahrungen mit "Versagen" gemacht. Ich finde es sehr verständlich, dass er solche Situationen jetzt meidet. Die Angst vor einem Versagen ist sicher größer geworden. Lassen Sie ihm Zeit, das zu überwinden. Verlocken Sie ihn immer mal wieder mit "unwiderstehlichen" neuen Möglichkeiten, in denen er die Angst überwinden kann und sich gut fühlt. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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