Frage: Starke Anhänglichkeit

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um meine nun 5-jährige To, Einzelkind, hochsensibel, ehemaliges Schreikind. Sie soll nun in den Kindergarten. Nach 2 mißglückten Fehlstarts (mit 1 Jahr Krippe, mit 2 TaMu) möchte ich, dass sie gern in den Kindergarten geht. Sie ist sehr anhänglich und traut sich noch nicht auf fremde Kinder zuzugehen. Im Kindergarten soll bereits ab dem 2. Tag getrennt werden. Das möchte ich nicht, da sie immer viel Zeit benötigt um in fremden Umgebungen anzukommen. Wie wichtig sind in diesem Alter noch Ersatzbezugspersonen im Kindergarten? Zudem ist unsere Tochter sehr ängstlich, mittlerweile läuft sie allein die Treppen hoch, traut sich aber immer noch nicht, allein runterzulaufen. Wir begleiten sie viel, es ist aber mitunter auch sehr anstrengend für uns. In wieweit sind diese Ängste noch normal bzw. ab wann sollten wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen? Bei ihr wurde vor 2 Jahren eine sensomotorische Integrationsstörung festgestellt, der KiA wollte aber keine Therapie ("Man kann auch zu viel therapieren"). Es hat sich schon stark gebessert, sie ist nicht mehr ganz so reizüberflutet wie früher, allerdings ist ihre Frustrationstoleranz noch sehr gering und sie weint schnell und es dauert länger bis sie sich wieder beruhigt hat. Darüber mache ich mir auch Sorgen, wenn sie in den Kindergarten kommt, denn ich möchte nicht, dass sie als "Heulsuse" "abgestempelt" wird. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe, Frau Henkes!

von Mama_Kleini am 09.09.2021, 07:20



Antwort auf: Starke Anhänglichkeit

Guten Tag, ich halte es für sehr wichtig, dass Sie auch diesmal auf einer einfühlsamen Eingewöhnung in den Kiga bestehen. Gerade wenn Ihre Tochter noch ängstlich ist und sich nicht gut von Ihnen trennen kann, nutzt es gar nichts, diese Ängste zu übergehen. Das steigert die Ängste höchstens. Fünfjährige können daran nicht wachsen. Was Ihre Tochter braucht, ist sicherlich eine weitere Entwicklung ihres Selbst und ihres Selbstwertgefühls. Das wird sie stabilisieren und kann ihre Ängste mildern und ihr einen leichteren Zugang zu anderen Menschen eröffnen. Das entwickelt sich jedoch in einem Prozess und nicht plötzlich. Das bedeutet, dass Ihre Tochter noch Zeit benötigt, um diese Entwicklungsschritte in ihrem Tempo und mit Ihrer Unterstützung zu gehen. Aus der Ferne kann ich nicht beurteilen, ob Ihre Tochter professionelle Hilfe benötigt. Falls Sie das in Erwägung ziehen, sollte es meines Erachtens sowohl um die Bearbeitung der Ängste als um die sensomotorische Integration gehen. Sie brauchen im Übrigen nicht die Zustimmung des Kinderarztes um einen von den Krankenkassen zugelassenen Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutenIn aufzusuchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 09.09.2021



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