Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

regression

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: regression

Mitglied inaktiv

Hallo Herr P. T 28 m (LL gut), macht zur z eine regressive phase durch, es gibt spannungen in der familie, sie ist anhänglich, wenig explorativ, dennoch kooperativ. ich fühl mich schuldig weil auch ich ab und zu inadequat/ nervös auf sie reagiere. ist es richtig dass sicher gebundene k solche phasen schneller überstehen, wenn man geduldig mit ihnen bleibt. ab wann kann man sagen ist in der persönlichkeitsentwicklung nichts mehr zu machen? zudem fällt mir auf dass sie sich haut wenn sie sich nicht durchgesetzt kriegt, oder aber wenn sie mir weh tut und ich die intrusion anwende. wie soll ich da reagieren? ich sag dann: nicht selber weh tun und geb ihr küsse. denken sie meine tochter wird wieder so offen wie vor einigen monaten? ich würde alles dafür tun... vielen dank erneut M.G


Stichwort: Regression Hallo, Regression bedeutet in meinem Entwicklungsverständnis der Kleinkinder der intuitiv-spontane Versuch der Selbstheilung. Spannungen im Familiensystem sind neben der Überforderung des Kindes in Bezug auf seine Anpassungsfähigkeit der häufigste Grund. Das Kind versucht, sich auf einer vorausgegangenen Entwicklungsstufe neu zu sammlen und zu zu reorientieren. Das geht eben nur auf der inzwischen abgeschlossenen Stufe, den auf der aktuellen Entwicklungsstufe fühlt sich das Kind noch zu unsicher. Daher ist es wichtig, dass die Eltern hier mitziehen und dem Kind die Gelegenheit bieten, seinen vorübergehenden Rücksschritt ohne Vorwurfshaltung und ohne Verächtlichmachung zu durchleben. Diese natürliche Technik gelingt auch noch bei Jugendlichen, dann aber wirkt die Diskrepanz zum tatsächlichen Alter oft etwas grotesk. Intrusivität ist etwas Gefährliches im zwischenmenschlichen Zusammenleben. Jedes Individuum muss erkennbar individuell bleiben. Was ich meine, ist Induktion, d.h. Auslösen von Empfindungen im Anderen. Die Ersatzhandlung Autoaggression entspannt bei Unfähigkeit, die Aggression nach außen auszuleben. Trösten müssen Sie ein Kind dafür nicht. Bedauern dürfen Sie es und an der Selbstschädigung hindern. Aber Küsse dem Kind deswegen zu geben, um es von dem Angriff auf sich selbst abzubringen, wird es nicht verstehen. Die Regression läuft prinzipiell auf eine Lösung und damit auf ein Ende zu. Der auslösende Konflikt sollte jedoch beseitigt werden. Viele Grüße


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