Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Mein Sohn tritt mich...

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Mein Sohn tritt mich...

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Guten Tag Dr.Posth! Mein Sohn (19 Monate) ist ein aufgewecktes, ausgeglichenes Bürschchen, redet viel, ist für jeden Quatsch zu haben - eigentlich ein richtiges Sonnenkind... Aaaaber: Seit ein paar Wochen, wenn ich ihn auf die Wickelkommode lege, fängt er oft an, nach mir zu treten und kratzt. Leider habe ich ihm schon aus Schmerzreflex auf das Beinchen gepatscht (tritt direkt in den Solarplexus). Wenn ich zur Seite gehe zielt er mit den Beinchen hinterher - und wenn ich das Kratzen ignoriere, kratzt er weiter bis es blutet. Wobei er auf diesen Kratzer danach immer "Ei-ei" sagt und mit seinem Händchen streichelt. Ich habe den Eindruck, es tut ihm (später) wirklich leid. Er ist aber auch manchmal ruhig beim Windelwechseln. Ablenken hilft eigentlich nicht. Was kann ich tun, damit er nicht so aggressiv wird? Er fletscht bei so einem Anfall auf der WK richtig die Zähne! (Bei meinem Mann macht er es übrigens gar nicht). Mein Sohn macht das dann nicht im Spaß, dazu kenne ich ihn zu gut... LG Antje


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Antje, in meinem Langtext über das emotionale Bewußtsein erwähne ich dieses Verhalten als Widerstand im Beginn der Loslösung. In der Regel tritt dieses Verhalten nämlich früher auf. In gewisser Weise sind das Vorläufer des Trotzes. In Einzelfällen kommen schon erste Anzeichen des Aggressionstriebs zum Vorschein. Grund ist, daß das Kind seinen Willen inszenieren und durchsetzen möchte. Das geht in diesem Alter am besten als Widerstand gegen die gewohnten Behandlungen. Man muß sich nur selbst schützen, darf und sollte auch Betroffenheit und Schmerz zeigen, notfalls mimen, damit sich im Kind langsam so etwas wie Reue ausbildet und das Besdürfnis nach Wiedergutmachung. Auf jeden Fall muß man vermeiden, im Affekt "zurückzuschlagen". Das Kind hat kein Unrechtsbewußtsein und fühlt sich gedemütigt und gekränkt. Mit Selbstschutz und Betroffenheitsdarstellung können sie das erreichen, was sie wünschen und was dem Kind auf Dauer nützt. Viele Grüße


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