JessicaK.
Sehr geehrte Frau Henkes, meine Tochter, 5 Jahre, wacht seit einigen Wochen jeden Abend gegen 22 Uhr auf. Sie weint und ruft nach mir. Sie schläft, wie ihre kleine Schwester, 2 Jahre im Familienbett. Ihre Schwester schläft durch. Ich gehe dann auch zu Bett, sie kuschelt sich an mich, und schläft weiter. Wenn ich morgens aufstehe, wacht sie auf, und mag nicht ohne mich oder Papa im Bett bleiben. Es gab bei uns keine Veränderungen innerhalb der Familie. Sie ist aktuell sehr trotzig und oft schlecht gelaunt, weshalb sie auch mal geschimpft bekommt. Einschneidend für sie ist, dass mein Neffe, 8 Jahre nun bei den Großeltern lebt, weil das Zusammenleben mit seinem Vater und dessen neuer Frau unmöglich wurde. Sie wird zunehmend selbstständig, geht alleine zum Sportverein, Freunden etc da gibt es keine Probleme. Im Kindergarten ist lt. Erziehern alles okay. Ich mache mir Sorgen. Wie kann ich ihr helfen? Haben Sie einen Tipp? Sollte ich zu unserem Kinderarzt? Sie schläft im Schnitt 10 bis 11 Stunden, schläft rasch ein, isst normal. Gesund ist sie auch, sie hatte nur einmal Scharlach vor zwei Wochen. Haben Sie einen Rat für mich? Vielen Dank und beste Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Frau Jessica, was Sie beschreiben hört sich doch ganz nach einem gut entwickelten Kind an. Aber psychisch haben auch Fünfjährige schon Einiges zu verarbeiten. Der Umzug des Neffen zu den Großeltern scheint ja in Ihrer Familie ein wichtiges vielleicht auch schwieriges Thema zu sein. Das bekommt Ihre Tochter natürlich mit. Sie ist auch alt genug sich vorzustellen, wie es wäre, wenn ihr das passieren würde. Vielleicht hat sie Sie auch schon danach gefragt. Solche Vorstellungen können Ängste vor Verlassenwerden oder längerer Trennung von den Eltern aktivieren, die sich in Träumen äußern. Dann werden die Kinder wach und versichern sich, dass noch alle da sind und dass sie gut beschützt sind. Sie zeigen ihr ja, dass dem so ist und gehen beruhigend auf sie ein. Das hilft ihr sicher. Sie können aber über den Neffen auch kindgemäß mit ihr sprechen, wenn es in die Situation passt. So können ihre Ängste sich mildern und sie kann erfahren, dass es in Ihrer Familie ja anders zugeht als beim Cousin. Sie kann aber auch mitbekommen, dass es manchmal hilfreich ist, wenn in einem "Notfall" noch andere Erwachsene da sind, die sich um ein Kind kümmern, so dass es nicht alleine ist. Viele Grüße Ingrid Henkes
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