Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

kein Durchhaltevermögen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: kein Durchhaltevermögen

Nina0713

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Mein Sohn ist Vorschulkind und 6 J. Uns fällt immer mehr auf, dass er neue Sachen nicht probieren mag und somit langsam nicht mehr seinen Altersgenossen entsprechend voran kommt. Er ist sehr intelligent und weiß viel. Merkt sich viel und ist sehr sprachgewandt. Aber wenn wir etwas neues machen, mag er das nicht und verweigert sich. Z.b.: Ball spielen mochte er noch nie. Weder werfen, fangen noch Fußball. Wir haben ihn nie gezwungen. Inzwischen merkt er selbst, wie schlecht er darin ist und es ist ihm peinlich. Er kann auch nicht schaukeln. Er sitzt drauf und kippt nach vorne und hinten. Kann nicht losschaukeln und wenn man ihm hilft beim Anfang kann er den Schwung auch nicht halten. Dies hat der Arzt zur Untersuchung mit 4 J schon bemängelt. Seitdem versuchen wir ihn zu motivieren und ihm das schaukeln beizubringen. Er verlässt die Schaukel nach wenigen Minuten. Er hat einfach kein Durchhaltevermögen. Ich würde ihn so gerne motivieren. Nichts fruchtet. Er mag einfach nicht. Er geht auch zur ergotherapie. Weil er nicht malen kann. Er sagt er malt nicht gerne, weil er es nicht kann. Alle Versuche ihm zu erklären, dass er nur durch Übung besser wird bringen nichts. Seine Bilder aus der Ergo sehen seit 6 Monaten gleich aus. Wir sind langsam echt verzweifelt. Ich möchte nicht, dass er in der Schule ausgelacht wird, weil er in Sport so vieles nicht kann. Wie kann er eigene Motivation und Durchhaltevermögen entwickeln?


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Liebe Nina, wir haben in der Regel ein inneres Bild davon, wie sich unser Kind entwickeln sollte ("damit es ihm gut geht"). Schwierig wird es immer dann, wenn die Kinder diesem Bild nicht entsprechen, bestimmte Fähigkeiten und Interessen nicht haben. Und meistens mag man die Sachen, die man nicht gut kann, auch nicht und sträubt sich, sie zu lernen. Dann strengen sich die Eltern besonders an ihre Kinder zu motivieren, was die Ablehnung oft noch vergrößert. Ein Kreislauf der gegenseitigen Enttäuschung. Es ist schon richtig, manchmal muß man den Kindern über die Anfangshürde helfen, damit sie sich überhaupt vorstellen können, dass da mal Spaß machen könnte. Aber auch dazu bedarf es ein Mindestmaß an Eigenmotivation. Was würde er gerne machen/können ? und an dieser Stelle fördern. Das eigene Wunschbild (alle Eltern haben das, ohne Ausnahme) überprüfen und vielleicht etwas zurücknehmen, weil das viel einfacher macht zu begleiten, es die Enttäuschungsgefahr sehr verringert. Nutzen und fördern Sie seine Interessen/Fähigkeiten, stärken Sie ihn und fahren Sie Ihre eigene Erwartung etwas zurück. Das entspannt die Situation und legt neue Wege frei, die Ihrem Sohn gerechter werden. Dr.Ludger Nohr


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