Frieda19
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr! Es geht um meine 1 1/2 jährige Tochter. Sie ist ein glückliches Kleinkind, wird noch gestillt, wir schlafen im Familienbett und sie ist ausschließlich bei mir und wurde noch nie fremdbetreut. Möglicherweise übertreibe ich auch. Ich gehe einmal die Woche einkaufen. Das dauert immer so 3 Stunden. Die Große geht meistens mit mir und die Kleine bleibt beim Papa, was auch eigentlich immer total gut klappt. Heute war es so, dass die beiden spazieren waren und die Kleine im Buggy eingeschlafen ist. (sie schläft normalerweise ausschließlich an der Brust ein. Das war sozusagen das erste Mal) Als sie wach wurde fing sie an zu weinen. Mein Mann ist dann schnell nach Hause und die Kleine hat 45 Minuten durchgehend ganz bitterlich geweint. Kurz bevor ich nach Hause kam hat sie sich beruhigt und sie hat sich verhalten, als ob nichts passiert wäre. Schadet so eine einmalige Situation das Vertrauen, oder das Kind? Vielen Dank für eine Antwort Frieda
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Frieda, auch wenn die Situation für Ihr Kind sicher schwierig und belastend war, würde ich hier nicht von Trauma, sondern von (unangenehmer) Erfahrung sprechen. Sie war ja nicht allein, der vertraute Vater war da. Sie wird diese Erfahrung immer wieder machen müssen, dass es anders abläuft als erhofft. Und sie hat es geschafft (mit dem Vater), sich wieder zu beruhigen und auch das ist eine wichtige Erfahrung der eigenen Fähigkeit und Kompetenz. Insofern hat so eine Erfahrung, bei allem momentanen Leid, auch gute Wirkungen. Dr.Ludger Nohr