Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Ihre Einschätzung

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Ihre Einschätzung

Mitglied inaktiv

Lieber Dr. Posth,wir haben Probleme mit unserem älteren Sohn(gerade 4)und sind inzwischen bei einer kinderpsychologin.Er ist sehr aufbrausend,impulsiv,hält sich kaum an Regeln und Grenzen und was uns am meisten belastet,dass er uns gegenüber und vor allem dem kleineren Bruder(3) schnell aggressiv wird.Ki-Psy meinte er wäre oppositionel und rät zu einer Psychotherapie.Bei den Untersuchungen kam aber auch raus,dass er einen hohen iQ hat (116) und mein Gedanke ist,dass er zu Hause unterfordert ist.Denn in Gruppen und Kiga verhält er sich nicht so auffällig.Was denken Sie?Kann eine Psychotherapie wirklich helfen oder ist es nicht etwas übertrieben in seinem Alter? Im Januar kommt der kl.Bruder auch in den Kiga,raten Sie zu getrennten Gruppen bei hoher Geschwisterrivalität?Der Große möchte den Kleinen nicht in seiner Gruppe haben.Was meinen Sie? Vielen lieben Dank für Ihre Einschätzung und Rat Carmen


Stichwort: Kinderpsychotherapie Liebe Carmen, bei Kinder in diesem Alter ist Psychotherapie auch immer Analyse und Einbeziehung des psychologischen Umfelds. Das heißt, zuerst werden die Ursachen für das Verhalten ergründet, wobei neben der familiären Situation und der bisherigen Vorgeschichte auch die Veranlagung des Kindes Berücksichtigung findet. Oft genügt es, die Koordinaten dieses sozzialen Geflechts ein wenig zu verstellen und "gerade" zu rücken, und über kurz oder lang ändert sich das problematische Kind in die gewünschte Richtung. Im Alter von 4 Jahren kann man schon von einer Tendenz zur aggressiv-oppositionellen Verhaltensauffälligkeit sprechen. Sie ist in ihrer ausgeprägten Form immer Ausdruck eine frühen Bindunggstörung. Damit es nicht dazu kommt, sollte also gehandelt werden. Ein normal hoher IQ lenkt übrigens die diagnostische Einschätzung in keine andere Richtung. Somit würde ich Ihrer Psychologin also zustimmen. Zu der anderen Frage: bei starker Geschwisterrivalität (die übrigens bei der Analyse mit einzubeziehen ist) sollten die Kinder besser in verschiedene Gruppen im Ki-ga kommen. Viele Grüße


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