Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Erneuten Kitastart wagen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Erneuten Kitastart wagen?

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Sohn(3,0)ist immer noch sehr anhänglich.Er hat Bruder(9Monate)auf den er sehr eifersüchtig,leicht aggressiv reagiert.Loslösungsbemühungen meines Mannes(2 Monate Elternzeit,WE oft allein mit ihm, jetzt 3 Wochen Urlaub -allein klappt alles problemlos)fruchten nicht,er ist meist liebevoll,aber nicht sehr fantasievoll-auch streiten wir viel vor ihm,da beide sehr impulsiv-in letzter Zeit besser(wir versuchen es!!).1.LJ.sichere Bindg,Familienbett,kein Schreinlassen,aber eher anstrengender Ch.,früh u viel gefremdelt,langzeitgest.(20M),1.-2. Geb.:Kita, 8 Wochen Eingewöhng,kein Weinen lassen,2.Geb.trotzdem Trennungsangst entw.-herausgenommen.Bruder läuft jetzt-Eifersucht,Anhänglk u Aggressiv.stärker,Jahresurlaub meines Mannes weg.Erneuten Kitastart wagen?(4W.Eingewöhng mgl.,er kennt 2Kinder gut),aber ohne Loslsg keine Ablsg,o.?erneuter Kitaabbruch wäre sicherlich nicht so förderlich.Spielgruppe gibt´s hier nicht,hat gern Kontakt mit Kindern, ihm ist oft langweilig, ggü Erw.noch sehr schüchtern


Hallo, die Loslösungsphase ist ja noch längst nicht abgeschlossen, insofern bricht die Fremdbetreuung immer in einen an sich harmonischen Prozess hinein. Das ist bei der frühen Fremdbetreuung immer so und unausweichlich. Je stärker aber die Loslösung schon voran gekommen ist, desto leichter ergibt sich die Ablösung. Der kleine Bruder kann einerseits die Loslösung beschleunigen, andererseits alte Bindungsbedürfnisse neu aufleben lassen. Das ist nun ein Geschehen innerhalb der Familie, und Ihr Mann scheint ja sehr engagiert zu sein. Ich vermute, der erste Versuch der Ki-ga-Aufnahme war zu früh und vielleicht doch zu schlecht durchgeführt. Das hat die Trennungsangst ausgelöst. Ein bisschen Veranlagung zur Angst scheint Ihrem Sohn aber auch in die Wiege gelegt zu sein. Wenn man jetzt die 8 wochen Eingewöhnungszeit zur sanften Ablösung nutzt und am Ende sieht, dass es gelingt, wäre es wahrscheinlich ein für alle hilfreicher Schritt. Merkt man, das es immer noch nicht richtig gelingt, sollte man erneut abbrechen, auch auf die Gefahr hin, damit bei Ihrem Sohn letztlich auch eine Enttäuschung auszulösen. Aber eine Versuch wäre es jetzt auf jeden Fall wert. Viele Grüße


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