neya
Hallo. Mein Kind ist sieben Jahre alt und geht in die Vorschule. Im Kindergarten hatte sie Freunde aber jetzt in der Schule kaum. Es sind auch nur zehn Schüler in der Klasse. Und mit ihr nur drei Mädels. Mit den zweien streitet sie oft. Die Lehrerin sagte, dass mein Kind sehr bestimmend ist und gerne im Mittelpunkt steht und deshalb die anderen nicht gerne mit ihr spielen. Kurz gesagt: sie ist bestimmend, herrisch und will im Mittelpunkt sein. Zuhause will sie auch immer ihren Willen durchsetzten. Dieses Jahr war für sie ganz schwer. Umstellung auf Schule, ihre Oma ist plötzlich jung verstorben, ich wurde krank.. ein Familienmitglied wurde auch krank… usw. Ich mache mir Sorgen und möchte ihr helfen. Was kann ich tun? Bin ich zu streng? Ich schimpfe leider oft..
Guten Tag, obwohl Ihre Tochter so dominant wirkt, lässt ihr Verhalten doch eher darauf schließen, dass sie noch eine hohe Selbstunsicherheit hat. Ihr Bedürfnis nach der Chefinnenrolle zeigt, dass sie die anderen kontrollieren will, weil sie nicht sicher ist, ob sie sonst beachtet würde. Mit Schimpfen und Strenge kann man dieses Verhalten nicht ändern. Deshalb können Sie das aufgeben. Ihre Tochter braucht Möglichkeiten, die ihr zu einem höheren Selbstwertgefühl verhelfen. Wenn ihr Selbst so weit entwickelt ist, dass sie mit sich zufrieden ist, dann muss sie nicht mehr bestimmen. Sie können mit Ihrer Tochter auch altersgerecht die Zusammenhänge besprechen, die zu ihrer Isolierung führen. "Hättest du denn Lust, mit einem Kind zu spielen, das immer bestimmen will?" Sollte das Verhalten Ihrer Tochter bereits sehr verfestigt sein, dürfte es ihr schwer fallen, das zu verändern. Kindertherapeutische Hilfe könnte den Prozess sicher unterstützen, bevor das Problem so verfestigt ist, dass Ihre Tochter von der Gruppe stärker abgelehnt wird. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes