Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Dienstreise

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Dienstreise

Jenyx

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, In 1,5 Wochen werde ich beruflich 5,5 Tage verreisen. Mein Sohn ist dann fast 18 Monate alt. Er ist bisher recht Mama-fixiert, möchte nur von mir ins Bett gebracht werden, wenn ich zuhause bin etc. Das mag daran liegen, dass er noch nicht abgestillt ist. Er liebt das stillen, aber seit einer Woche haben wir es drastisch reduziert, da ich auch einfach nicht mehr möchte. Er wird in meiner Abwesenheit normal weiter zur Kita gehen und ansonsten vom Papa (evtl. mit Unterstützung der Oma) betreut. Ich mache mir Gedanken, ob er nicht sehr tieftraurig sein wird, wenn seine Mama mal nicht nur ein paar Stunden weg ist, sondern von Sonntagnachmittag bis Freitagnacht. Wie kann ich dem kleinen Mann helfen? Er liebt seinen Papa auch total, aber am besten ist es für ihn immer, wenn alle da sind. Auf was müssen wir uns gefasst machen? In die Kita geht er seit August und ist bis auf den morgendlichen Trennungsschmerz sehr gut eingewöhnt. Ich bedanke mich im Vorfeld.


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Liebe Jenyx, wären nicht Sie tieftraurig, wenn er nicht traurig wäre? Wenn wir wichtig sind als primäre Bezugspersonen, dann ist die Trennung auch schmerzhaft. Da aber eine gute Bindung zum Vater besteht, ist das leichter und weniger belastend zu ertragen. Es wird ihn verunsichern, weil der Zeitraum ja auch nicht erklärbar ist, und er wird froh sein, dass eine so nahe Person wie der Vater die Situation mit ihm teilt. Das kann sehr unterschiedlich aussehen, von leichter Unruhe bis zu heftigem Weinen, das ist so nicht vorhersehbar. Aber entscheidend ist, dass der Vater gute Möglichkeiten für die "besonderen" Abende allein hat. (Mama kommt ja wieder und jetzt haben wir mal ganz alleine Zeit zusammen). Dann kann das für die beiden eine ganz wichtige Zeit auch für die anstehende Loslösung (Triangulierung) sein. Wird schon klappen. Dr.Ludgerr Nohr


Jenyx

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Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Dr. Nohr. Vielleicht können Sie mir noch eine kurze Nachfrage beantworten. Mein Sohn kennt es, mit seinen Großeltern zu skypen. Halten Sie dies in meiner Abwesenheit mit mir für schädlich? Da ihm dabei ja ständig bewusst gemacht wird, dass ich nicht da bin? Also sollte der Kontakt, so wie es geht, gehalten werden oder macht es einem Kleinkind alles einfacher, wenn die Person einfach komplett weg ist? Vielleicht sorge ich mich auch einfach zu sehr. Vielen Dank für Ihre Antwort.


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Hallo, das lässt sich leider nicht vorhersagen, da manche Kinder durch die Aktualisierung des Trennung sehr aufgeregt werden, andere beruhigt, wenn sie die Mutter immer wieder sehen. Ich würde es abwarten ob es ohne geht und es erst bei Bedarf einbauen. Dr.Ludger Nohr


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