Frage: Cortisol in Muttermilch schädlich?

Hallo, mein Sohn ist 2 Monate alt und weint sehr viel und lässt sich tagsüber kaum ablegen. Dadurch fühle ich mich im Moment ziemlich überfordert und extrem gestresst. Ich liebe mein Kind über alles, aber ich bin manchmal so erschöpft und gereizt, dass ich die Zeit mit ihm gar nicht genießen kann. Gegenüber meinem Partner bringt mich oft schon jede Kleinigkeit auf die Palme. Ich denke es ist u.a. eine depressive Verstimmung. Mein Sohn wurde bis vor kurzem ausschließlich gestillt. Seit ca. 1 Woche bekommt er zusätzlich Fläschchen und ich merke langsam dass er etwas entspannter wird. Ich denke dass er wohl vorher ein bisschen Hunger hatte. Wenn man sich so fühlt wie ich im Moment, nehme ich an das mein Cortisolwert stark erhöht ist. Nun habe ich gelesen, dass Cortisol auch über die Muttermilch übertragen wird und über einen längeren Zeitraum das Verhalten und die Entwicklung meines Babys beeinflussen kann. Was ist denn ein längerer Zeitraum? Ich mache mir Sorgen, meinem Baby bereits geschadet zu haben bzw. ihm zu schaden wenn ich weiter stille. Mein Arzt ist auf Urlaub - ich wollte den Wert gerne testen lassen. Ich habe meinen Sohn seit gestern nicht mehr gestillt, sondern abgepumpt und die Milch eingefroren. Ich weiß momentan nicht ob ich bedenkenlos weiter stillen kann und die Information die ich diesbezüglich im Internet gelesen habe vielleicht so gar nicht stimmt - oder ob es meinem Kind wirklich schaden kann, wenn er weiterhin so viel Cortisol abbekommt. Danke und LG

von Funny2021 am 10.06.2021, 10:33



Antwort auf: Cortisol in Muttermilch schädlich?

Guten Tag, die medizinische Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten, da ich keine Ärztin bin. Geschadet haben Sie Ihrem Sohn ganz bestimmt noch nicht. Wenn Sie aber den Eindruck haben, dass Ihr Sohn mit Flaschennahrung satter und entspannter ist, können Sie das ruhig beibehalten. Die ersten Monate mit einem Säugling sind immer eine sehr anstrengende Zeit und beanspruchen vor allem Mütter sehr. Ihr Sohn wird Ihre innere Anspannung sicher unabhängig vom Cortisolwert spüren und das muss nicht sein. Daher halte ich alles für sinnvoll, was Ihre Anspannung reduziert. Wenn Sie selber eine depressive Verstimmung vermuten, können Sie auch professionelle Hilfe als Krisenintervention in Anspruch nehmen, um für diese anstrengende aber für Ihren Sohn so wichtige Zeit besser gewappnet zu sein. Zwei Monate sind erst eine kurze Zeit, um sich kennenzulernen und aufeinander einzustimmen. Geben Sie sich ruhig etwas mehr Zeit, um Ihren Sohn und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen und danach zu handeln. Auch Säuglinge "verzeihen" Situationen, in denen es noch nicht so gut geklappt hat, wenn sie spüren, dass die Mütter grundsätzlich versuchen, das Unbehagen der Kinder zu beseitigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 10.06.2021