hatte dadurch immer wieder Hunger, da er nie genug trank und das führte dazu, dass ich nie wusste, ob er jetzt aus Hunger oder Schmerzen beim trinken weinte.Seither bin ich oft damit beschäftigt harauszufinden, ob er nun Hunger hat(nur um eine riesen Schreiattake auszulösen beim anlegen) oder ihn herumzutragen und dann zu merken, dass er doch total gierig trinkt.Wir müssen bald in die Klinik zum abklären.(Kuhmilchallergie oder Reflux). Nun meine Frage:Wie schlimm ist es denn für ein Kind, wenn seine Bedürfnisse über so lange Zeit nicht richtig interpretiert werden?Ich bemühe mich ja total, trage ihn viel und gebe ihm die Nähe die er braucht. Dazwischen ist er total fröhlich,spielt,lacht.Einmal waren wir bei der Stillberaterin und und während ich abpumpen musste,ging sie mit ihm zum wickeln und aus dem Raum.Er weinte sehr stark.Nach einiger Zeit konnte ich dies nicht mehr mitanhören, ging zu ihm,tröstete ihn. Verlustängste? Wie können wir diese schwierigen Situationen wieder gut machen?
Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 00:19
Antwort auf:
Bedürfnisse erkennen Teil 2
Hallo, um bei dem letzten anzufangen: 4 Monate alte Säuglinge können schon fremdeln, und die Reaktion Ihres Sohnes lässt darauf schließen. Es war sicher Unerfahrenheit Ihrer Stillberaterin, dass sie dieses Signal nicht richtig gedeutet hat. Sie haben dagegen richtig gehandelt und sind schnell zu Ihrem Sohn gegangen um ihn zu beruhigen. Erklären Sie der Stillberaterin doch diese Dinge, damit sie in Zukunft einfühlsamer handeln kann.
Ob ein Säugling ausreichend Muttermilch bekommt, sieht man an der Gewichtstentwicklung. Wenn es sein muss, wiegt man jedes Mal vor und nach dem Stillen. Dann wird klar, was die Ursache des Schreiens ist. Nimmt ein Säugling genug zu, braucht man auch keine Abklärung eines möglichen Refluxes. Das Bonmot Speikind-Gedeihkind hat an dieser Stelle seine Berechtigung. Die Kuhmilcheiweißallergie ist nur bei Säuglingen interessant, die adatierte Milch bekommen. Diese Säuglinge haben blutige Durchfälle, erbrechen und gedeihen nicht. Trifft das auf Ihren Sohn zu?
Sicher sind Irritationen in der Mutter-Kind-Bindung in der Säuglingszeit nicht gut, aber die Natur zieht ein Belanz aus allen! Ereigenissen, auch aus den guten, die Sie Ihrem Sohn angedeiehen lassen. Es reicht zunächst einmal, dass das Gute überwiegt! Lassen Sie sich also nicht entmutigen. Nicht jeder nicht optimale Verlauf erzeugt gleich eine psychische Störung. Dann wäre die Menschheit wahrscheinlich längst ausgestorben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.11.2010