Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

aggessiv?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: aggessiv?

viperk

lieber dr posth, unser sohn wid freitag 2 jahre. er ist eigentlich aufgeweckt, neugierig, auch ängstlich, motorisch weit, spricht aber nicht (ohren aber ok). manchmal hat er so phasen am tag wo er plötzlich ohne oder mit grund zum angriff über geht und mich oder den brder (5) heftig kneift oder an den haaren reisst. dabei hat er so einen aggressiven gesichtsausdruck. tlw. schon vorher, dass ich sehe, was er vorhat. hat das was mit aggression zutun? er macht das schon lange und wir haben immer "nein" gesagt, seine hände festgehalten. oder sofern mgl. gleich vereitelt. es hat aber noch nicht gefruchtet. ist das ein zeichen, dass er aggressiv ist oder wid? bei anderen macht ers nicht. noch zu letzter woche mit dem grossen: es gibt keine gruppenproblematik, (lt erziehern) er geht gern in kiga und ist mega beliebt. albträume hat er auch eher selten. war nur irritiert, was er gesagt hat. ist das dann so ok? danke u gruss, valerie


Hallo, Aggression ist ein Trieb, der bei jedem Menschen im 2. Lebensjahr langsam durchbricht. Dabe gibt es aber individuell große Unterschiede.Die Unterschiede haben zunächst einmal etwas mit Veranlagung zu tun. Es gibt aber auch Einflusse aus der Umwelt, die mit daran stricken, wie sehr sich aus dem Aggressionstrieb eines Tages auch richige Aggressivität entwickelt. Bei den Kleinkindern sind aggressive Handlungen fast immer kurze Triebdurchbrüche, die auf Entladung drängen. Haben sie sich ausgelebt, sind sie wieder verschwunden und das Kind ist wieder das liebste Wesen. Eltern oder Geschwister müssen als erste für diese Durchbrüche herhalten, weil sich das Kind in seinem häuslichen Umfeld am sichersten fühlt. Geht das Verhalten zu weit oder verliert es sich nicht bald wieder, wird es Zeit, entweder sein Kind eindringlich zu ermahen und am Schlagen oder Beißen etc. auch zu hindern, oder die kleinen Attacken aushalten und dazu nutzen, Empathie auszulösen. Diesen Vorgang, der vielfach auch intuitiv statfindet, habe ich Induktion genannt. Er spielt eine wichtig Rolle in der emotionalen Entwicklung des Kindes, weil durch ihn Einfühlsamkeit in die Gefühlswelt des anderen Menschen ermöglichst wird (s. Indeuktion im gezielten Suchlauf). Viele Grüße


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