Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Salat im Restaurant und Rotweinsauce

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Salat im Restaurant und Rotweinsauce

Sandra__

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Lieber Herr Dr. Mallmann, danke, dass Sie sich im Forum Zeit für unsere Fragen nehmen. Ich bin momentan bei 17+5 und beim Essengehen am Wochenende sind mir leider zwei Missgeschicke passiert, obwohl ich ansonsten sehr vorsichtig bin.   1) Ich habe zum Essen einen Beilagensalat (ca. zur Hälfte) gegessen, obwohl ich das sonst vermeide. Ich hatte jedoch Vertrauen in den Gasthof und wollte meine Listeriose- und Toxoplasmose-„Paranoia“ mal überwinden, habe dann aber leider erfahren, dass die (Bio-)Blattsalate vorgefertigt gewaschen gekauft werden, diese kämen dann sofort in die Kühlräume wo sie bei 3-4 Grad gelagert werden. Im Service kommen die Salate in sogenannte Salatetten, die auch bei 4 Grad gekühlt sind. Es habe in 20 Jahren noch nie Probleme mit Bakterien oder Beanstandungen bei der Lebensmittelkontrolle gegeben. Nochmals gewaschen wird der Salat jedoch nicht und jetzt bin ich in Sorge, weil Listerien sich doch auch bei 4 Grad vermehren können, wenn auch vielleicht nicht so schnell wie bei wärmeren Temperaturen.  Mir ist schon bewusst, dass Listeriose zum Glück sehr selten ist. Soll ich abwarten, ob Symptome auftreten, oder kann man auch sicherheitshalber einen Test/Abstrich machen und wenn ja, welchen und wie schnell kann man eine Infektion nachweisen? Meine größte Sorge ist, dass eine Erkrankung symptomfrei verläuft und daher nicht entdeckt und behandelt wird und das Baby zu Schaden kommt. 2) Leider habe ich ebenfalls erst im Nachhinein erfahren, dass an einem anderen Abend die Sauce zur Roulade mit Rotwein zubereitet wurde. Es hieß, es sei "nicht viel" Wein, und die Sauce habe 1-2 Tage gekocht, bei offenem Deckel (ob die ganze Zeit und bei welcher Temperatur weiß ich leider nicht genau). Ob der Rotkohl ebenfalls Wein enthielt und wie der zubereitet wurde, weiß ich leider ebenfalls nicht. Man liest ja, dass jeder Tropfen Alkohol zu viel sein kann, andererseits hoffe ich, durch dieses Missgeschick höchstens minimale Mengen zu mir genommen zu haben. Kann es sein, dass der Körper das so schnell wieder abbaut bzw. gar nicht erst ein nennenswerter Blutalkohol entsteht, sodass es nicht zum Baby gelangt? Ich kann mir rational eigentlich nicht vorstellen, dass hierdurch direkt FASD entstehen kann, ärgere mich aber trotzdem über meine Unaufmerksamkeit.   Wie schätzen Sie die Situation jeweils ein? Vielen Dank für Ihre Antwort! Deine Schwangerschaftswoche: 18


Dr. med. Helmut Mallmann

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Der Alkohol sollte verdampft sein. Selbst wenn nicht, ist eine nachhaltige Schädigung eines Ungeborenen durch die beschriebene Situation sehr sehr unwahrscheinlich. Aber meiden Sie Alkohol und Speisen mit entsprechenden Beimischungen.   Für Listerien gilt, das Sie selten auftreten, aber man kann Sie nicht ausschließen. Grundsätzlich sollte ein Test auf Listerien 1 bis 3 Wochen nach Kontakt erfolgen. Besprechen Sie die Situation mit Ihren Ärzten, die müssen dann entscheiden, ob und wann sie einen Test für sinnvoll halten.   Alles Gute !!   Gruß Dr. Mallmann


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