Jaja24
Guten Tag Frau Doktor Dotzauer, wir haben im Moment folgende Situation: unser Sohn (10 1/2 Monate) schläft aktuell zweimal am Tag. Beide Schläfchen finden im Kinderwagen statt und ich gehe so lange mit ihm spazieren, bis er aufwacht. Stehen bleiben oder Kinderwagen abstellen ist nicht möglich, da wacht er sofort auf. Zum Hintergrund: ich habe meinen Sohn von Geburt an viel getragen. Und etwa bis zu seinem 7. Monat war er ein reines Tragebaby, mochte keinen Kinderwagen und hat auch tagsüber bei mir in der Trage geschlafen. Ich bin aber eine eher kleine und zarte Person und schaffe das mittlerweile von der Kraft nicht mehr. Deshalb habe ich mit ihm geübt, dass er den Kinderwagen (Eigentlich um von A nach B zu kommen) akzeptiert und nun schläft er eben nur noch dort. Mein Wunsch wäre, dass er tagsüber in seinem Bett schläft. Aber alle Versuche sind bisher gescheitert. Trotz Müdigkeit und Rituale (Schlafzimmer abgedunkelt, vorlesen, singen etc.) weint er ganz fürchterlich, will sich einfach nicht hinlegen, setzt sich immer wieder auf und schafft es nicht zu schlafen. Letztendlich habe ich ihn dann doch immer in den Kinderwagen gepackt und bin wieder spazieren gegangen, weil er total übermüdet und außer sich war und ich das eigentlich auch gar nicht möchte, dass mein Kind weinen muss, wenn es um das Einschlafen geht. Abends klappt das einschlafen gut und auch recht schnell, auch wenn ihn da glaube ich hauptsächlich das Stillen beruhigt. Nachts trinkt er noch häufiger, schläft aber direkt weiter. Haben Sie Tipps für den Tagschlaf?
Guten Abend, Zum Einschlafen am ersten Tagschlaf empfehle ich Ihnen eine Wachzeit von ca 3,5 Std. dann ist er müde. Er ist aber noch lange nicht schlafbereit. Dazu versuchen Sie doch mal mein Sortierkörbchen (sie finden das auf meinem Instagram-account dr.danieladotzauer Adventskalender Türchen 8) Es geht darum, dass sie noch interessante Gegenstände gemeinsam erkunden und ein Team sind und er dies liebt, denn in diesem Alter sind die Kinder schon neugierig, aber können noch nicht soviel mit Büchern anfangen. Das Ganze findet auf einem Sessel im abgedunkelten Schlafzimmer statt mit Leselicht. Erst bei deutlichen Signalen der Müdigkeit packen Sie das Körbchen weg und es beginnt das "Runterkuscheln" Leise langsam langweilig, leihen Sie ihm ihr Nervensystem, aus und singen beruhigend und bewegen sanft auf dem Sessel sitzend. Wenn er dann schlafnah am Einschlafen ist, können sie sich auch gemeinsam ins Bett legen ZB Löffelchen... oder er liegt im Kinderbett neben ihrem Bett. Wie auch immer Sie werden es üben müssen und sollten darüberhinaus auch noch ein Kuscheltier tagsüber in Beruhigungs- und Entspannungssituationen mit emotionaler Bedeutung aufladen. Es wird seine Zeit dauern, aber das könnte dann auch der Papa so versuchen. Es wäre eine weitere Etappe beim selbstständigerem Einschlafen. Alles Gute und schöne Weihnachten Daniela Dotzauer