Frage: Weinen beim Einschlafen

Monti36

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Sehr geehrte Frau Holtschlag, ich habe mich schon mal an dieses Forum bzgl Babyschlaf gewendet. Seitdem hat sich viel getan. Unser Kleiner ist heute 17 Wochen (korrigiert jedoch 14,5) und hat eine Regulationsstörung. Seit geraumer Zeit kann ich ihn immer öfter tagsüber in sein Bettchen ablegen. Ich achte akribisch auf seine Wachzeiten, die mMn immer noch "nur" eine Stunde beträgt. Dann kommt es zu hüsteln, Augen reiben und viel gähnen. Ich gehe dann mit ihm ins angedunkelte Schlafzimmer und lege ihn in seinen vorgewärmten Schlafsack. Bereits da (selten auch schon bei Betreten des Schlafzimmers) kommt es zu Weinen. Ich halte ihn dann noch auf dem Arm, was ihn aber generell nie wirklich beruhigt. Wenn ich ihn in sein Bettchen lege (auch vorgewärmt) ist er oftmals erst ganz ruhig und fängt dann nach 1 Minute an zu weinen. Das geht dann ca 5 Minuten bis er ruhig einschläft. Weint er länger, nehme ich ihn nochmal raus, probiere es nochmal, aber meistens endet es in der Trage (wo er aber genau so häufig weint beim Einschlafen). Je mehr ich mit "sh", Hand auflegen etc bei diesen 5 Minuten interveniere, desto mehr weint er. Er reguliert sich durch Kratzen an seiner Bettschlange und durch Berühren des Schlafsack-Reißverschlusses. Zudem braucht er einen Schnuller. Den spuckt er in dieser Phase häufig aus. Nachts schläft er von 20-6 Uhr und weint nie beim Ablegen und findet meist schnell in den Schlaf. Jedoch schreit er da sehr häufig beim Anlegen des Schlafsack und dann oft exzessiv bei der letzten Flasche im Schlafzimmer. Was kann ich besser machen?  Liebe Grüße


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Monti, es ist normal, dass man, bevor mein einschläft, seinen Liebsten noch etwas mitteilen möchte. Das  machen auch Babys. Einem Baby, was vor dem Einschlagen weint, geht es nicht schlecht, sofern es liebevoll getröstet wird. Es teilt sich mit und es erzählt, von dem, was es alles neu gelernt hat und was ihm durch den Kopf "schwirrt". Wenn andere nicht hören möchten, was man so erlebt hat, kann man irgendwann auch nicht mehr schlafen. Das Weinen beim Betreten des Schlafzimmers und beim Anziehen des Schlafsacks hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. In dem Moment, wo Sie es betreten, wird dem Kleinen er bewusst, wie müde er ist. Ich möchte Sie bitten, meinen Artikel zum Weinen und Trösten zu lesen, den Sie in meinem Blog auf meiner Website finden. Ich frage mich auch, wie Sie darauf kommen, dass der Kleine eine Regulationsstörung hat. An einer Regulationsstörung sind immer mehrere Personen beteiligt. Da Sie seine Signale lesen können bin ich da etwas erstaunt. Ich möchte hier noch mal alle Eltern bitten, den Kindern nicht so schnell den "Stempel" einer "Störung" aufzudrücken. Es ist normal, dass Kinder uns fordern und fördern. In den Phasen, wo der  Kleine schreit, sollten Sie ruhig atmen und ihn mit ener gewissen "Langeweile" begleiten, so dass er sich da icht hochschreit. Wie ich das mache, habe ich auf meiner Website unter "Schlafberatungen" beschrieben.  Ich wünschen Ihnen viel Freude mit dem Kleinen und stehe für eine weiterführende Beratung gerne zur Verfügung, Margit Holtschlag  


Monti36

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Vielen Dank für Ihre schnelle und aufschlussreiche Antwort! Die Diagnose Regulationsstörung haben wir vom Kinderarzt und der Schreiambulanz. Von Woche 4-12 hat der Kleine viele Stunden am Tag exzessiv geschrien teils mit Atemaussetzern. Seit wir uns aus dem Leben zurückgezogen haben, extrem auf ausreichend und ruhigen Schlaf sowie dosierte Reize achten, konnten wir das exzessive Schreien reduzieren. Aber ich bin froh, dass mich mein Eindruck nicht getäuscht hat, da ich auch oft den Eindruck habe, er muss noch etwas loswerden vor dem Einschlafen bevor er zur Ruhe finden kann. Das Vorabendschläfchen trauen wir uns jedoch nicht im Bettchen zu machen. Da schreit er schon oft in der Trage viel und es fällt ihm schwer zur Ruhe zu finden. Kann man daran noch was ändern? Im Endeffekt steht jeden Abend einer von uns eine Stunde mit Trage im stockdunklen Schlafzimmer, damit er nochmals schlafen kann. Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße


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