Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Tagschlaf

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

zur Vita

Frage: Tagschlaf

Kathi_901

Beitrag melden

Hallo, unser Sohn ist 7 Monate alt und von Anfang an ein sehr guter Schläfer.  Er geht gegen 19:30 Uhr ins Bett und steht um 07:30 Uhr oder 08:00 Uhr. Bis vor 4 Wochen hat er noch immer bis 09:00 Uhr geschlafen.  Aktuell ist er vormittags sehr quengelig bis er sein erstes Schläfchen gehalten hat. Um 10 Uhr schläft er dann meistens für 1 Stunde wieder. Manchmal auch nur für 30 Minuten.  An sehr guten Tagen schläft er dann um 13:30 Uhr und um 16:30 Uhr für 30 Minuten nochmal.  Leider ist es oft so, dass er sich total gegen den Schlaf wehrt und weint. Er kämpft richtig dagegen an.  Da hilft dann oft nur der Kinderwagen. Wie kriege ich hier eine Routine rein und wie klappt es ohne schreien? Haben Sie noch einen Tipp für mich wie ich ihn auswärts zum Schlafen bringen kann? Da fällt es mir oft sehr schwer.    Vielen Dank im Voraus und Liebe Grüße   


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

Beitrag melden

Liebe Kathi, Mit sieben Monaten schlafen die meisten Kinder noch 3x /Tag. Mit 8 Monaten kann man sie auf 2 Tagschläfchen umstellen, da mit zunehmendem Alter die Wachstunden länger werden können (Vormittags zB 10.00 Uhr und Nachmittags zb 14.30 Uhr). Jetzt zu Ihrem Problem: Es sollte möglichst kein Einschlafkampf praktiziert werden, sondern eine Einschlafroutine, welche durch passende Ablenkung und immer gleiches Vorgehen dem Kind vermittelt, dass gar kein Grund zur Aufregu ng besteht. Also morgens nach 2-21/2  Wachstunden brauchen wir als erstes eine "Vorschlafruhe". Aus der Aufregung heraus gelingt kein friedliches Einschlafen. Das Kind ist auf Ihrem Arm und ist dabei zufrieden, schaut umher was Sie machen und hat eigentlich noch kein Problem. Es gähnt dann immer mehr, d.h. das Baby spürt, dass es müde wird.  Sie sollten es unbedingt aufrecht halten, wenn es in der Wiegehaltung zum Liegen kommt schreit es sofort los. Also Sie haben ein aufrecht gehaltenes, sattes, ruhiges Kind und Sie versuchen Wohlgefühl zu verbreiten. ZB im Schlafzimmer, Sie singen, Sie tragen und geben diesem Prozess Zeit. Sie sind selber leise, langsam und langweilig. Wenn es an der Stelle Protest gibt ist der Schlüssel zur Beruhigung die Abklenkung: Sie ändern die Position, Sie verändern Ihre Stimme und gehen vielleicht noch mal aus dem Raum zB ins Helle und nutzen die Verwunderung bzgl. dieser Maßnahme, um Ihrem Kind noch mal von vorne den Weg zur Entspannung zu zeigen. Sie lassen das Schreien gar nicht erst zu. Wenn Ihr Kind schon beim Abdunkeln schreit, hat es diesbzgl. schon negative Verknüpfungen und sie lassen es erstmal hell. Man kann sein Kind nur in die Entspannung locken, nicht zwingen. Wenn es gar nicht gelingen will (Zb 20 min), dann brechen Sie diesen Versuch ab und nutzen den Kinderwagen/Trage wie bisher. Aber morgen zum ersten Tagschlaf versuchen Sie es wieder, denn nur aus der Entspannung schläft es sich gut ein und es lohnt sich dieses "Runterkuscheln" gemeinsam zu erfahren. Dann gelingt es jeden Tag schneller. Sie warten auf den Moment, dass Ihr Kind den Kopf ablegt und Ihnen zeigt dass es schlafbereit ist. Dann können Sie es in die Waagrechte rutschen lassen und im weitern Verlauf ablegen. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, dass das Baby gar nicht erst zum Weinen kommt, werden Sie täglich Fortschritte sehen. Das gelingt dann auch außerhalb in einem anderen Zimmer oder im Park unter einem Baum... Gutes Gelingen und herzliche Grüße Daniela Dotzauer


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.