Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Seit fast 3 Monaten Nachts immer wach

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Seit fast 3 Monaten Nachts immer wach

Ronja420

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Guten Morgen, Unsere Tochter ist 7,5 Monate alt. Seit 3 Monaten haben wir, mit einzelnen Ausnahmen, das Problem, dass sie immer 1-2 Stunden wach ist nachts. Also wirklich hellwach.  Eine typische Nacht sieht so aus, dass ich sie bettfertig mache, sie einschläft und nach 3 Stunden wach wird und dann erstmal wach ist für 1-2 Stunden. Dann wird sie müde und schläft wieder ein und manchmal haben wir nach weiteren 3 Stunden das gleiche Spiel nochmal.  Am Anfang habe ich sie immer in den Schlaf gestillt, seit 3 Wochen bekommt sie abends Brei, seitdem kuscheln wir etwas und ich singe ihr leise was vor. Das einschlafen dauert nie lange, meistens 10-20 Minuten.  Wir haben nachts verschiedene Sachen ausprobier, damit sie wieder schläft, immer eine Sache für einige Tage, z.b. Ich trage sie, Papa trägt sie, einer von beiden singt oder kuschelt, in ihrem Bett, in unserem Bett... In 3 Monaten probiert man viel aus. Da sie aber nicht müde ist, denkt sie natürlich nicht an schlafen. Also lassen wir sie Turnen, und schlafen abwechselnd. Einer muss immer aufpassen, dass sie nicht aus dem Bett fällt. In den 3 Monaten hat sie drehen, robben, krabbeln, sitzen und in den Kniestand ziehen gelernt. Zähne hat sie keine und bekommt aktuell auch scheinbar keine. Sie geht zw. 19/20 Uhr schlafen und schläft am Tag 2-3 mal.  Wir sind so langsam sehr genervt von der Situation. Was können wir tun? Nach 3 Monaten kann ich nicht mehr von einer Phase sprechen...   


Dr. Dotzauer

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Hallo Ronja, Wenn sie kuschelnder Weise einschläft und beim Erwachen im Schlafphasenwechsel (ist normal alle 2 Std.- haben alle Menschen) aufwacht, vermisst sie die interaktive kuschelnde Mama. Sie hat genau die Erwartungen, nämlich elterliche Unterstützung zum Weiterschlafen. Dies erlebt sie jede Nacht. Sie sollte lernen unabhängiger von Ihnen, sozusagen selbstständiger einzuschlafen. Das können Sie am ersten Tagschlaf üben. Eine Einschlafroutine etablieren, bei der sie ganz ruhig und schlafbereit werden kann, dann aber mitbekommt, dass sie ins Bett gelegt wird. (geht nur in Schritten) Sie sollten sich dann aus dem "Einschlafgeschäft" zurückziehen und am besten wegdrehen und "fake-schlafen". Erst dann kann Ihre Tochter eigene Einschlafstrategien erlernen, welche sie insbesondere nachts braucht. Nachts sollte wenig Interaktion bestehen, denn das Turnen im Familienbett mit gleichzeitiger elterlicher Rausfallverhinderung, kann auch wach halten - notgedrungen. Bei so mobilen Kindern wäre auch ein Kinderbett, neben dem Elternbett mit Nestchen ein sinnvolle Sache. Dort kann sie turnen und es kann nichts passieren. Eltern können wegschlafen ohne permanent aufpassen zu müssen.  Trotzdem ist es nachts mühevoll und eine Art "Weiterschlafsprache" muss erfunden werden. Stillen nur zu sinnvollen Zeiten zB 2x/Nacht. Es ist keine Phase, sondern eine Entwicklungsaufgabe, welche Eltern und Kind zu lösen haben. Manche brauchen dazu Jahre - unnötig, denn Kinder können alles lernen was Eltern lehren. HG DD  


Ronja420

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Erstmal lieben Dank für die Tipps und Ratschläge. Stillen tun wir nachts tatsächlich maximal 2 mal. Selten ist es mal mehr. Sie schläft auch in ihrem Bett neben unserem, und natürlich haben wir es auch schon über einen längeren Zeitraum versucht, sie da wach reinzulegen und uns schlafend zu stellen. Sie war da immer schon müde, mit Augenreiben etc. Es endete immer so, dass sie sich in Rage schrie, bis sie blau anlief und gar nicht mehr zu beruhigen war und oft ihren Kopf gegen das Geländer warf. Das ist für uns auch definitiv keine Lösung und nicht auszuhalten, und ehrlich gesagt ist das für die kleine auf Dauer ja auch wie Folter... 


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