Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlechter Schlaf auf einmal

Frage: Schlechter Schlaf auf einmal

ElliW

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Guten Morgen Frau Dotzdauer. Meine Tochter ist 18 Monate alt und mitten in einer Anhänglichkeits und Trotzphase. Sie bekommt auch nach einander ihre Eckzähne und hat wahnsinnig Probleme mit Wachstumsschmerzen. Das ganze hat vor 7 Wochen angefangen. Wir waren schon beim Osteopathen, der etwas helfen konnte. Seit nun diesen Wochen schläft sie nachts sher unruhig und braucht meinen Trost. Papa wird abgelehnt. Sie schläft in ihrem großen beistellbett bei mir an der Bettseite. Ich konnte sie immer mit Hand streicheln usw beruhigen. Nun ist es so dass sie immer mit zu mir in den Arm will. Ich verstehe es ja ,habe es auch toleriert. Nur jun bekommt sie von jetzt auf gleich Trotzanfälle wenn ich möchte dass sie in ihrem Bett bleiben soll. Ich bin ja da. Sie sollen sich ja nicht hoch schreien, aber dass macht meine Tochter sofort. Ich habe Sorge, dass sie dass sich nicht mehr angewöhnt und vielleicht gleich einen Anfall bekommt wo noch nicht meine Bettzeit ist. Sie kann tagsüber und auch abends alleine einschlafen ohne Probleme und Tränen, deshalb wundert es mich dass sie sich nachts oder manchmal auch schon nach drei Stunden sich nicht mehr alleine regulieren kann. Wie soll ich mich nun verhalten, ist es nur eine Phase? Und wie verhindere ich dass sie sofort los brüllt? Vielen Dank für ihre Tipps. Beste Grüße 


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

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Hallo Elli, Warum dieses Verhalten? Weil sie es kann! Und weil sie erlebt, dass dieses Verhalöten funktionioert. Sie haben im Kopf: bloß nicht schreien und regulieren ihre Tochter índem sie ihren Wünschen nachkommen. Problem: Dies zementiert ihr nächtliches Miteinander. Sie können  gar nicht verhindern, dass sie sofort losbrüllt! Denn das Konzept "sofort losbrüllen" hat ihre Tochter als erfolgreich erlebt und wird es so lange anwenden, bis es keinen Erfolg mehr zeigt. Ob das nur eine Phase ist oder ein Entwicklungsergebnis haben Sie in der Hand. Sie brauchen Klarheit und eine empathische freundliche Grundhaltung. D.h. aber nicht, dass Sie allen Wünschen nachkommen müssen nur weil das Kind schreit. Meine Empfehlung vorallem auch tagsüber sollte das Herbeischreien ihrer Wünsche nicht mehr funktionieren. Sie können freundlich empathisch ihr Kind verstehen und einen Kompromiss anbieten. Das Bedürfnis dahinter verstehen wir - aber die Strategie (Schreien ) ist leider falsch. Ich würde nicht auf das Schreien so eingehen, höchstens rückmelden, dass es viel zu laut ist, aber leider zu nichts führt. Keine belohnenden Beruhigungsversuche, welche als positive Verstärkung leicht fehl verstanden werden. Lieber kurz kommentieren: Das machen wir nicht... lass uns lieber x,y machen/anschauen/spielen/singen/essen...also die Aufmerksamkeit auf einen anderen Fokus lenken. Noch besser solche Dauerbrenner-Schwierig-Themen im Vorfeld vermeiden. Es ist immer schwieriger das Fehlverhalten zu korrigieren als es im Vorfeld zu vermeiden. Das alles muss am Tage eingeübt werden wenn es nachts auch Erfolg haben soll. Nachts würde ich ihr sagen der Arm schläft leider leider, nur die Hand ist wach und jeder bleibt in seinem Bett. Wichtig sind nicht die Worte, sondern ihr Handeln. Sie bleibt in ihrem Bett und wenn sie schreit, ist es zu laut und ansonsten bleibt sie trotzdem in ihrem Bett. Wenn Sie sie kurz rausnehmen, sollten sie aber darauf achten, dass Sie sie wieder zurücklegen und zwar nicht schlafend (da lernt sie nichts) sondern so dass sie es noch mitkriegt. Wahrscheinlich ist das wieder mit einem Trotzanfall verbunden. Ehrlicher weise gibt es nur den Rat freundlich dranbleiben und nicht triggern lassen. Mit Klarheit vermitteln, dass es jetzt so läuft wie Mama sagt. Ähnlich wie beim abstillen ist es die Klarheit die ihnen beiden hilft.  Alles Gute dabei - herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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