Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Schlafverhalten

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Schlafverhalten

Lou28

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Hallo, unser Sohn ist mittlerweile fast 8 Monate alt und leider haben wir in Bezug auf sein Schlafverhalten schon etwas länger Probleme (ca. drei Monate). Er schläft generell nur, wenn ich bei ihm liege. Er wird gestillt bis er eingeschlafen ist und wenn ich dann aufstehe dauert es nicht lange bis er merkt, dass ich weg bin (er macht richtige Kontrollblicke) und dann schreit er bis ich wieder da bin. Natürlich gehe ich gleich zu ihm, wenn er weint. Er schläft dann auch zügig wieder ein und das Spiel beginnt von vorn. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass er dann nicht jedes Mal gestillt werden möchte, manchmal reicht es einfach mit ihm zu kuscheln. Mein Mann kann ihn in so Situationen überhaupt gar nicht beruhigen bei ihm steigert er sich richtig rein und schreit so lange bis ich komme. Diese ganze Problematik haben wir sowohl beim Mittagsschlaf als auch beim Nachtschlaf. Nachts wird er zwischen 5-7 Mal wach schläft aber meistens nach dem Stillen dann auch wieder ein. Er schläft in unserem Bett direkt neben mir. Aufstehen tut er meist zwischen 5 und 6 Uhr. Auch er bekommt meiner Meinung nach nicht den Schlaf den er eigentlich bräuchte, weil es mir einfach zeitlich nicht möglich ist mich stundenlang täglich zu ihm zu legen (er hat drei Geschwister). Hätten sie vllt. einen Tipp oder Ratschlag für meine Situation? Vielen lieben Dank


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Lou, ich habe auch den Eindruck, dass der Kleine insgesamt etwas wenig schläft. Ein müdes Kind ist nervlich weniger belastbar und dreht dann auch gerne schon mal auf. Er ist gerade in einem Alter, in dem sich die Objektpermanenz entwickelt und das erklärt auch die "Kontrollblicke". Hier kann man ein bischen üben, mit Versteck-Spielen und Guck-Guck-Spielen. Das Wichtigste, was Sie ändern sollten ist eine Verabschiedung nach dem Stillen. Der Kleine sollte mitbekommen, wann Sie gehen, sonst verliert er die Orieniterung und dann kann man nur noch weinen. Ich würde dem Papa auch noch mal die Chance geben, den Kleinen zu beruhigen, sofern er das möchte. Der Kleine weiss einfach noch nicht, wie gut ihm sein Papa tun kann. Beginnen Sie damit Mittags und am Wochenende. Der Kleine hat ein Recht, bei seinem Papa mehr Theater zu machen, aber der Papa hat auch ein Recht, ihm zu beweisen, wie schön es mit ihm sein kann. Oft greifen Eltern ein, bevor Kinder den Schreigipfel erreicht haben, also kurz bevor man am Ziel ist. Dadurch geht in Ihrer Situation dem Papa der Erfolg verloren und schlimmstenfalls denkt er dann noch mehr, dass er nicht trösten kann. Damit der Kleine sich bei ihm nicht so hochschreit, ist es wichtig, in so einer Situation aus dem Blickkontakt zu gehen und viel Ruhe aus zu strahlen. Auch ein kleiner Switch / Überraschungseffekt (Raum mit Kind verlassen, kurz absetzten, singen, in den Kühlschrank gucken, ....) ist in so einer Schreisituation sinnvoll. Morgens sollte der Kleine auf jeden Fall etwas länger liegen bleiben und ggf. auch noch mal schlafen. Der Kleine könnte nachts schon 6 Stunden am Stück schlafen, dass er so oft aufwacht, ist für alle belastend. Dieses viele Aufwachen in der Nacht hat oft seine Ursache im Tag, also bitte auch hier noch mal gucken, wie viel Zeit er für ein freies Spiel hat und wie Sie mit ihm interagieren, wenn er mal eine kleine Krise hat. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem Kleinen und stehe für eine weiterführende Beratung gerne zur Verfügung, Herzliche Grüße, Margit Holtschlag    


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