Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlafsituation und Abstillen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Schlafsituation und Abstillen

Frueh2018

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Hallo Frau Dr. Dotzauer, Unser Sohn (1) schläft seit Geburt mit mir im Bett, nun stillt er seit Wochen nachts ab 2 Uhr sehr häufig, >6, weint zuvor und weckt mich immer. Er nimmt keinen Schnuller, isst tagsüber mal gut,  mal wenig,  stillt dazu am Tag 2-3 Mal. Nachts nuckelt er oft nur, trinkt aber teilweise hörbar kurz. Ich bin hundemüde und zunehmend gereizt, und möchte daher gern nach Gordon nachts abstillen und auch das Einschlafstillen ersetzen. Er soll nun in ein eigenes Zimmer und Bett umziehen, wobei ich meine Matratze daneben legen will. Meinen Sie das kann so klappen? Auch habe ich Respekt vor seiner nächtlichen Reaktion und ob ich das Durchhaltevermögen habe, wenn ich selbst müde bin. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.


Dr. Dotzauer

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Das Einschlafen vom Stillen zu trennen ist eine gute Idee. zB zumindest deutlich vorverlegen - ganz weglassen würde ich es nicht. Es geht aber nicht nur darum die Brust zu entwöhnen, sondern im gleichen Zuge müssen andere Beruhigungsmaßnahmen ihr Kind erreichen. Ich empfehle eine Einschlafroutine am Mittagschlaf zu etablieren, bei der er ruhig und entspnnt werden kann, ohne schlucken-saugen. Ich empfehle dazu ruhiges Schoßspiel zB gemeinsames Objekte gucken im Körbchen, bei Gähnen und Müdigkeitssignalen abdunkeln und leise-langsam und langweilig sich mit dem Kind verbinden, singen und wiegen und anders für Entspannung sorgen. Dazu muss das Kind sicher satt sein! müde (5-6 Wachstunden) und vorallem ruhig!  Darüberhinaus sollten Sie ihm ein Übergangsobjekt (Kuscheltier) vertraut machen, es aktiv am Tage in Tröste- und Berughigungssituationen einbauen und mit Bedeutung und Wohlgefühl aufladen. Die ist ein Investment in seine Eigenregulation welche wir ja in der Nacht unbedingt brauchen. Auf Ihre Frage ob ihr Plan so klappen kann? Ich denke ja, aber Sie sollten wissen, dass die Änderung des Nahrungsregimes nichts an den Beruhigungsfähigkeiten des Kindes ändern. Das ist zusätzlich noch zu stemmen. Das eigene Zimmer wird erst klappen wenn er verstanden hat wie er selbstgesteuert ein- und weiterschlafen kann. Es hängt außerdem von ihrer Haltung ab. Wenn Sie ganz sicher sind, können Sie das auch transportieren, ihr Kind spürt das  und es wird gar nicht so schlimm wie befürchtet. Denken Sie daran ihn möglichst im Konfliktfall abzulenken und nicht in die Eskalation kommen zu lassen. Alles Gute dabei Herzliche Grüße Danielas Dotzauer


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