Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlafprobleme

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Schlafprobleme

April_19_Baby

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Guten Morgen!    ich wende mich verzweifelt an Sie, denn unsere Tochter (29 Monate) hat seit einigen Wochen extreme Schlafprobleme. Zum einen ist das Zubettgehen ein Graus und dann wird sie nachts auch wach und schreit.  Wir hatten bisher immer eine gute Einschlafroutine. Abendessen, noch etwas spielen, umziehen, Zähne putzen, 10 min Vorlesen und dann konnte man sie ablegen. Zwar hat es etwas gedauert und wir mussten immer daneben sitzen und teilweise das Händchen halten, jedoch war es immer friedlich.    Jetzt schreit sie und will nicht schlafen, in ihr eigenes Bett will sie gar nicht mehr, will immer nochmal hoch (Wohnzimmer) und lässt sich kaum beruhigen.    Wenn sie dann schläft (auf einer Matratze neben meinem Bett) wird sie fast jede Nacht einmal wach, schreit hysterisch und will aufstehen. Auch dann lässt sie sich kaum beruhigen. Erst hatte ich an den Nachtschreck gedacht, jedoch haben wir fast jede Nacht das Problem.    Dieser Schlafentzug führt natürlich tagsüber dazu, dass sie sehr unausgeglichen ist. Wir versuchen immer mit Geduld und Ruhe auf die Situation zu reagieren, aber es schlaucht uns schon sehr. Ich befinde mich gerade im 9. Schwangerschaftmonat und mein Mann ist beruflich häufiger unterwegs. Könnten es diese Faktoren sein, die zu den Schlafproblemen führen?  Wir machen uns große Sorgen und würden uns über eine Rückmeldung freuen. Vielen Dank vorab. 


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, Der Kleinkindschlaf ist komplex und so sind es viele Faktoren, welche sich auf den Schlaf auswirken. Natürlich merkt Ihre Tochter, dass sich etwas verändern wird und sie spürt auch Ihre Befindlichkeit, Sorgen und Verzweiflung. Ich empfehle Ihnen, Ihrer Tochter ein Kuscheltier vertraut zu machen (Tagsüber in Tröste-, Beruhigungs- und Entspannungssituationen) Dann profitieren Sie von einer Abendroutine und davon, dass Sie Ihr Kind durch den Abend führen: frühes Abendessen => Spielzeit wird möglich (interaktiv, befriedigend für Tochter und Elternteil) Wickelzeit mit oder ohne Flasche Bilderbuchzeit: länger als 10 min,  bis Ihre Tochter deutliche Signale der Müdigkeit sendet (Augenreiben, Gähnen) Herzenszeit: im Dunkeln, lieb reden, singen und wiegen, das Kind loben, den Tag revue pasieren lassen und sie wirklich gut "runter kuscheln"! Sie soll diese Zeit lieben und sie kann selbststängiger werden, ein Kuscheltier nutzten und keine Schlafbegleitung mehr benötigen. Dazu ist es notwendig, dass Sie sich aus demn Einschlafprozess immer mehr mehr herausnehmen. (wegschlafen, wegschauen, wegdrehen, wegrücken, weggehen. In dem Maß wie Sie Ihre Einschlafbegleitung zurücknehmen, kann Ihre Tochter eigene Einschlafstrategien erlernen, zB mit dem Kuscheltier... das hilft ihr auch für die Nacht, denn dann brauchen wir genau diese Fähigkeit wenn Sie ohne Hilfe wieder in den Schlaf finden soll. Eine Matratze am Elternbett finde ich ideal, da können Sie sie schnell verbal rückversichern. HG DD    


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