Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlafen und Schreien

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Schlafen und Schreien

BeccaB91

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Guten Morgen,  unsere Tochter ist 3,5 Monate alt. Sie wird vollgestillt, da gibt es soweit keine Probleme, da sie sehr gut zunimmt. Seit ca. zwei Wochen ist es sehr schwer sie tagsüber und abends zum Einschlafen zu bewegen. Nachts stillt sie und schläft direkt weiter. Tagsüber und abends versuche ich, sie bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit zum Schlafen zu bringen. Das klappt super in der Trage. Das ist jedoch keine Dauerlösung, denn sie wiegt schon 8 kg. Seit zwei Wochen beginnt sie zu schreien, wenn wir ins abgedunkelte Schlafzimmer gehen. Zuvor ist sie dort immer beim Stillen eingeschlafen. Jetzt jedoch zappelt sie, schreit, dreht sich weg, um dann wieder zu "suchen" und schreit sich irgendwann in Rage. Ich trage sie dann etwas rum, lege sie hin, sie schreit dann, trinkt dann aber doch irgendwann und schläft dann selig. Allerdings nur in meiner Anwesenheit, was mit Kleinkind daheim schwierig ist. Mein größtes Problem ist, dass ich nicht verstehe, warum sie so schreit und das Stillen verweigert, obwohl sie sucht, um es dann am Ende doch zu nutzen? Den Schnuller lehnt sie leider ab. Auch Finger oder Tuch werden nicht gewollt. Haben Sie einen Rat? Sie tut mir sehr leid und ich möchte nicht, dass es ihr schlecht geht. Aber ich kann sie nicht ständig tragen.  Danke und viele Grüße 


Dr. Dotzauer

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Guten Tag, Nicht für jede Unruhe ist Stillen die Lösung. Zum guten Einschlafen ist es allerdings unumgänglich ruhig zu werden. Wenn sie sich schon aufregt, wenn Sie in dunkle Schlafzimmer gehen, wäre zu überlegen was sie im dunklen Schlafzimmer erwartet bzw. erlebt.? Mein Rat lassen Sie doch erst mal das Schlafzimmer hell und trennen Sie das Einschlafen vom Stillen. Es ist nicht immer die richtige Lösung zu stillen. Zum Einschlafen ist es notwendig ruhig zu werden und wenn man aber keinen Hunger hat und gar nicht gestillt werden will und nicht weiß wie ruhig werden geht liegt Abwehrverhalten nahe. Wir brauchen ein sattes, müdes (1-1,5 Wachstunden) und vorallem ruhiges Kind zum Einschlafen. Diese Vorschlafruhe ist manchmal schwer und wird immer unterschätzt. Eine Einschlafroutine muss her, welche sie genießt zB auf Ihrem Arm (senkrecht erst bei Entspannungszeichen in die Waagerechte in die Ellenbeuge schnuffeln lassen)  singen und wiegen, eingehüllt in Wohlgefühl, sie sind leise, langsam und langweilig und übertragen den ruhigen Affekt auf ihr Kind. Dann dunkeln Sie langsam ab und locken sie in die Entspannung. Sie können sich auch mit ihr hinlegen und vorbildhaft wegschlafen...versuchen Sie das mal nur am ersten Tagschlaf da geht es am leichtesten. Gutes Gelingen und liebe Grüße Daniela Dotzauer


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