AliLu
Seit Geburt an war das Thema Schlaf bei uns etwas schwieriger, als bei Babys in unserem Umfeld. Unser Sohn ist nunt 4 Monate alt. Von Geburt an ließ er sich überhaupt nicht zum Schlafen ablegen, wachte immer sofort auf, egal wie tief er vorher geschlafen hatte. Deshalb schlief er seitdem entweder in der Trage,im Kinderwagen oder beim Stillen ein und verbrachte die Nächte entweder auf mir oder auf meinem Mann. Vor ein paar Wochen signalisierte er mir durch Strampeln, dass er nicht mehr auf mir liegen möchte und ich konnte ihn seitdem neben mich legen, wenn er im Halbschlaf war. Die Schlafphasen sind seitdem aber sehr kurz, dauern oft nur zwischen 40-60 Minuten. Dann wird er wach, fuchtelt mit den Händen und findet nicht mehr in den Schlaf - es sei denn, ich stille. Der bloße Körperkontakt, Händchen halten oder beruhigende Geräusche helfen dabei nicht. Ich stille ihn mittags nun im Bett in den Schlaf, in der Hoffnung, dass er sich so besser an die Matratze und die Situation gewöhnt. Abends schläft er bei meinem Mann in der Trage ein, da er mich etwas entlastet. Auf seinem Bauch schläft unser Sohn dann mitunter 3-6 Stunden am Stück. Einen Schnuller nimmt er nicht und er schläft auch nicht ein, wenn wir uns neben ihn legen, ihn streicheln/singen oder ähnliches. Ich habe Angst, dass das permantene nächtliche Stillen zur Gewohnheit wird. Kann ich etwas tun, um meinen Sohn das Weiterschlafen auf andere Weise zu erleichtern? Vielen Dank und liebe Grüße, AliLu
Bevor Sie sich um das Weiterschlafen kümmern, wäre es notwendig erstmal das Einschlafen zu verbessern. Solange Sie sich nicht erreichen im Beruhigungskontext, kann man auch das selbstständige Weiterschlafen nicht erwarten. Ich empfehke Ihnen das Einschlafen am ersten Tagschlaf nach 1,5 Wachstunden zu verändern. Ich würde eine Einschlafroutine etablieren, welche immer gleich ihrem Sohn den Weg zur Entspannung zeigt, er dadurch eine Schlaferwartungshaltung entwickelt und schon mal minimal mithilft um ruhig zu werden und einzuschlafen. Er ist noch klein und kann alles lernen und zwar lernt er genau das, was Sie ihm vorgeben, aktuell den Schlaf beim Stillen oder in der Trage. Er kann genauso gut auf dem Arm mit singen und wiegen ruhig werden, er "leiht sich ihr Nervensystem", daher ist es wichtig, dass sie selber entspannt sind, sonst können Sie keine Entspannung vermitteln. Er kann lernen dass er bei Ihnen ruhig wird und dann neben Ihnen ins Bett kommt und er kann erleben, dass er auch im Bett einschlafen kann. Wacht er dann nach kurzer Zeit auf (Zwischenerwachen) versuchen Sie eine "Weiterschlafsprache" also gestuftes Beruhigen mit der Stimme "schschsch", Hand auflegen, eine Lageveränderung ("bitte wenden" von einer stabilen Seitenlage auf die andere Seite), Popo klopfen, zu sich nehmen, schuckeln, aufstehen und tragen und wenn es alles nicht geht dann erst stillen.Aber dadurch, dass Sie es anders versuchen ermöglichen Sie ihm auch mit weniger Hilfe zurechtzukommen. Vioelleicht nicht heute, aber irgendwann. Wenn Sie immer die Maximalvariante ihrer Co-Regulation anbieten, blockieren Sie seine eigenregulativen Strategien. Sie werden Geduld haben müssen, denn momentan ist er davon noch weit entfernt. Aber Veränderung geht nur in kleinen Schritten. Alles Gute dabei Daniela Dotzauer