Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Säuglings Abendroutine und Einschlafhilfe

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Säuglings Abendroutine und Einschlafhilfe

die_schubi

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Hallöchen, bevor ich meine Fragen stelle, würde ich gerne kurz erläutern wie es momentan abends zu geht mit unserem 6 Wochen alten Baby: Leider fällt der Schlaf schwerer, um so später der Tag. Daher starten wir  schon 17 uhr unsere Abendroutine, da es sonst im endlosen Schreiabend endet. Leider geht es trotzdem nicht ohne abendl. Schreien, es gehört mittlerweile zum Abendritual, hält zum Glück nicht Stunden an (20-60minute), wenn man die Zeit einhält. Es hilft dann tatsächlich auch nur zu Hause im Beistellbett und Zimmer dunkel. Das Baby im Kinderwagen o.ä. schlafen lassen ist nicht möglich(man möchte ja z.B. mal bei einem Geburtstag wenigsten zum Abendessen mit dabei sein-nicht möglich). Ist das erste Geschrei vorbei, schläft Babylein trotz dem noch nicht. Guckt, nickt ein, wackelt sich selbst wieder wach, nickt wieder ein, verliert den Nuckel, quengelt u ruft- endlos Schleife. Das geht dann mal 2-3 Stunden. Kann dann oftmals gleich wieder stillen. Ich sitze diese Zeit wie auf Abruf. Kann kaum was machen. Habe noch eine 4 jährige Tochter um die ich mich Abend auch kümmern muss. Man pendelt hin und her zwischen beiden Kindern.  Meine Fragen: 1. Was kann ich tun um die abendlichen Schreiphasen zu verhindern oder zu durchbrechen? 2 . Gibt es eine Art von Einschlafhilfe wie Musik, Licht e.t.c. für Baby s in dem Alter? Bisher fand ich immer weniger ist mehr. Wir haben weißes Rauschen und verlassen das Zimmer wenn sie noch wach aber müde im Bettchen liegt. Zimmer ist dunkel-> 3. Haben Baby diesen Alters Angst im Dunkeln? Danke im Vorraus


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Schubi, Babys haben keine Angst im Dunkeln, aber oft weinen sie, weil sie die Orientierung verlieren und einfach nicht wissen, was ihnen gerade fehlt. Orientierung zu finden, ist im Dunkeln etwas schwieriger, aber es ist vor allen Dingen dann schwierig, wenn man zu schnell abgelegt wurde. Babys brauchen mindestens 5 Minuten, bevor sie verstehen, was gerade vor sich geht. Sie  brauchen 5 Minuten, bis sie verstanden haben, dass und wo sie abgelegt wurden. Ich denke, Ihre Kleine ist überreizt und weil sie auch noch andere Dinge im Hinterkopf haben, kann es sein, dass sich die Situation dann schnell emotional hochschaukelt. Bitte achten Sie auf Signale wie niessen, hüsteln, Schluck auf und schnelle Atmung. Niessen zeigt sich ca. 10 Minuten bevor das Geschrei beginnt. Werden Sie in diesen Situationen langsamer und vor allen Dingen auch langweiliger in der Interaktion. Ausserdem würde ich die Kleine auf jeden Fall pucken, auch das bitte ganz langsam und frühzeitig durchführen. Die Kleine benötigt 5 Minuten, bevor sie merkt, dass ihr das hilft.  Ich schaukel die jungen Babys gepuckt sachte auf meinem Arm, dabei arbeite ich auch mit Sch-Lauten. Wenn die Atmung ruhig geworden ist, gebe ich den Kindern ein Zeichen und lege sie so ab, dass sie dieses mitbekommen. Dann halte ich noch etwas den Kontakt und gebe ein Zeichen Ich benötige keine technischen Hilfsmittel sondern arbeite dafür um so lieber mit einzelnen Griffen aus der Babymassage. Allerdings nur dann, wenn das Kind noch entspannt ist, z.B. morgens. Dadurch verbessert sich die Reizverarbeitung und das hat neben vielen anderen Dingen einen langfristigen Erfolg. Wenn die Kleine schreit, ist es wichtig, dass sie ruhig bleiben, aus dem Blickkontakt gehen und bereit sind, 10 Minuten mehr zu investieren als sie das ursprünglich vorhatten. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Schulter locker ist. Gerade in diesem Alter und in so einer Situation ist eine persönliche Beratung empfehlenswert. Bitte sprechen Sie das Kind immer mit seinem Namen an und nehmen Sie es als einen Menschen wahr, der einfach noch nicht merkt, wann seine kurze Wachphase schon wieder vorbei sein sollte. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und viele berührende Momente mit der Kleinen, Margit Holtschlag    


die_schubi

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Sehr geehrte Frau Holtschlag, Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich hab dazu noch ein paar Fragen: Was genau meinen Sie mit "Zeichen geben"? Können Sie ein Beispiel nennen? Ebenfalls verstehe ich nicht ganz mit " aus dem Blickkontakt gehen"?  Welche persönliche Beratung meinen Sie, die empfohlen wird.   Herzlichen Dank, für Ihre Hilfe  Grüße  die_schubi  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Schubi, in einem Forum kann man nicht jede Frage einfach so klären. In einer Beratung kann ich ganz andere Fragen stellen und auch Vieles zeigen. Bei so einem jungen Kind würde ich eine weiterführende, persönliche Beratung durch mich empfehlen. Die Kontaktdaten finden Sie in meinem Steckbrief oben. Da ist auch der Link zur Website, auf der ich das Ablegen und auch das Zeichen geben Schritt für Schritt erklärt habe. Wenn ein Kind das schreit, dabei auch noch seinen Eltern in die Augen gucken muss, gerät es dabein in eine Überforderungssituation, die noch mehr Schreien auslösen kann. Um zur Ruhe zu kommen, benötigt man auch ein bischen Intitmität und da möchte man einfach nicht, dass jemand einen die ganze Zeit anschaut. Wenn Gucken noch so anstrengend ist wie bei einem kleinen Baby ist das noch schlimmer. Weitere Erklärungen dazu gebe ich in meinen Kursen und Beratungen.  Ich wünsche Ihnen viele schöne Momente mit dem Baby und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag


die_schubi

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Danke!


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