Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Nächtliches aufwachen und wach bleiben wollen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Nächtliches aufwachen und wach bleiben wollen

Lilly146

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Guten Tag, meine Tochter ist nun bald 17 Monate alt und seit einer Woche herrscht hier ein Schlaf Chaos. Davor hat sie super in ihrem Bett in ihrem Zimmer geschlafen. Wurde vielleicht einmal wach oder hat sogar ganz durchgeschlafen.  Es fing an dass sie große Einschlaf Probleme hatte abends. Daraufhin haben wir von zwei Tages Schläfchen auf einen Mittags Schlaf umgestellt was sich jetzt auch schon gut eingespielt hat und das einschlafen abends sehr zügig geht. Jetzt ist es aber so dass sie nach ca 3,4 Stunden aufwacht und nicht mehr in den Schlaf findet. Sie steht dann in ihrem Bett und möchte getragen werden. Legen wir sie direkt in unser Bett wird komplett gezornt, sie möchte getragen werden. Mein Mann hatte einmal den Fehler gemacht und Nacht um 1 Uhr dann mit ihr im Wohnzimmer gespielt. Wir tragen sie dann ein wenig rum aber das lässt sie auch nicht wieder einschlafen. Es dauert gerade um die zwei Stunden bis sie endlich wieder schläft. Allerdings in unserem Bett. In ihrem Bett wacht sie leider andauernd wieder auf und ist super unruhig.  Braucht sie gerade einfach viel Nähe und ist es dann förderlich sie wieder bei uns einzuquartieren? Könnte das schon die Schlafregression sein die mit 18 Monaten kommt ? Tagsüber ist sie ganz normal nur etwas anhänglicher vielleicht.  Wir sind am hin und her überlegen wie wir am besten vorgehen , da wir einerseits natürlich für sie da sein wollen aber andererseits auch klare Zeichen setzen wollen, dass nachts geschlafen wird und nicht alles nach ihr gehen kann. Über einen Rat sind wir sehr dankbar ! 


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Lilly, bislang hat ja alles gut bei Ihnen geklappt und mit 17 Monaten ist es auch an der Zeit auf einen Tagschlaf um zu stellen. Mich würde interessieren, wo die Kleine gerade in ihrere motorischen, aber besonders auch in ihrer sprachlichen Entwicklung steht. Vielleicht gehen ein paar Dinge im Moment so schnell, dass sie sie nicht richtig einordnen kann. Nach 3,4 Stunden ist der Schlafdruck schon nicht mehr so hoch und vielleicht spiegelt sich dann auch die Anstrengung oder Anforderung des Tages in ihrem Verhalten wider. Die Kleine "zornt" nicht, weil sie getragen werden möchte, sondern sie zeigt, dass sie mit der noch vorhandenen Müdigkeit und der auch für sie blöden Situation des Aufwachens überfordert ist. Hier bedarf es Liebe, Präsenz und Klarheit. Halten Sie die Gefühle der Kleinen in dieser Situation aus und zeigen Sie eine leise Präsenz. Rumtragen und Spielen sind Ablenkung und helfen bei der Problemlösung nicht wirklich. Damit es gar nicht erst zu diesen Situationen kommt, würde ich am Tage etwas verändern. Lassen Sie "Mini-Krisen", die mit den Entwicklungsschritten einher gehen zu und geben Sie der Kleinen Zeit, selber Lösungen für kleinere Herausforderungen im Alltag zu finden. Aussserdem schon ab 17.00 Uhr alles ganz ruhig machen, "langweilig" sein und auf aufregende Interaktionen verzichten. Ich kann mit dem wissenschaftlich nicht belegten Begriff "Schlafregression" wenig anfangen, er unterstellt Kindern Rückentwicklung obwohl sie sich doch weiter entwicklen und dabei lediglich unsere Rückversicherung brauchen.  Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, herzliche Grüße und viel Freude an den großen kleinen Schritten, Margit Holtschlag    


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