Leylaa91
Liebe Frau Dr. Dotzauer, ich bedanke mich für Ihre Zeit! Unsere Tochter ist 7 Monate alt. Sie ist ein fröhliches Baby, kann sich gut selbst beschäftigen, ist zeitgerecht entwickelt. Sie wird nach Bedarf gestillt; langsam beginnen wir mit der Beikost, die von ihr aber noch nicht konstant angenommen wird, sie hat nicht immer Lust. Einen Schnuller nimmt sie nicht. Sie schläft über Tag 2 bis 3 Mal; Dauer variiert. Nachts wacht sie 2 bis 3 Mal auf, wird im Liegen gestillt. Morgens schläft sie meist bis 9 Uhr. Sie schläft nur an der Brust ein. Sie hat einen älteren Bruder; er geht zwischen 19 und 20 Uhr schlafen. Sie ist dann auch müde & ich bringe sie in unser Bett. Sie nuckelt sich dann an der Brust in den Schlaf. Das hält höchstens 30 Minuten, dann ist sie wieder wach. Spätestens nach einer Stunde fängt sie an zu jammern und eigentlich müsste ich dann gegen 21.30 Uhr gemeinsam mit ihr schlafen gehen. Die Brust ist das einzige, was sie beim Einschlafen akzeptiert; generell ist sie ein Mamakind. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zum Papa; ins Bett bringen kann er sie nicht. Mein Mann meint, wir sollten ihr abends die Flasche geben. Ich gehe davon aus, dass sie ein Kontaktschläfer ist. Wie können wir es hinkriegen, dass unsere Tochter gut in den Nachtschlaf kommt? Vielen Dank!
Guten Abend, Eigentlich hört sich alles gut an, 2-3x stillen in der Nacht ist ja altersgemäß und auch sonst scheint der Alltag gut zu laufen. Aber wie geht einschlafen? Also in jedem Fall über die Entspannung. Ihre Tochter ist halt das Einschlafstillen gewöhnt, was am Tage kein Problem darstellt da sie nur kürzere Schläfchen bewältigen muss. Nachts allerdings erwacht sie im Schlafphasenwechsel und benötigt ihre erneute Hilfe stellung. In ihrem Kosmos ist Entspannung und Schlaf an das Stillen gebunden. Sie hat es halt noch nicht anders gelernt und erklärt, dass der Papa diebezüglich als wenig hilfreich erlebt wird. Es erklärt auch das häufige abendliche Erwachen, denn da Sie eben nicht mit ihr ins Bett gehen, sondern noch andere Dinge zu tun haben, findet sie sich beim "Checking" alleine im Elternbett wieder und beordert Sie wieder an ihre Seite. soweit alles ganz klar. Der Meinung, dass es am Hunger liege (Papas Idee mit der Flasche) bin ich nicht denn Sie ist sie halt an ihrer Seite gewöhnt und benötigt Sie als Weoterschlafhelfer. Wenn Sie etwas verändern wollwen, müssten Sie das Einschlafen vom Stillen trennen und eine neue Beruhigungsform (Methodenshift) gemeinsam entwickeln. Der Vorteil wäre, dass das natürlich auch der Papa leisten könnte. Ehrlicher weise ist es mit Aufwand verbunden und Sie könnten es erst mal am ersten Tagschlaf üben. die anderen könnten auch im Kinderagen oder der Trage stattfinden. Abends wäre es günstig das Stillen vorzuverlegen und dann das weitere Vorgehen zu ritualisieren. ZB könnten Sie im Schlafzimmer noch gemeinsam Objekte gucken (Sortiekörbchen) und so näher an den Schlaf herankommen. Bei deutlichen Signalen der Entspannung, Licht aus und natürlich wird dann noch tragen, singen und wiegen nötig, um sie vollends schlafbereit werden lassen. Auf Dauer sollte sie das Ablegen noch mitbekommen. Anfangs darf sie auch fast schlafen, damit es ein positives Schlaferlebnis wird. Ich würde darüberhinaus ein Bettschlange als Nestchen anbieten. Sie kann auch mit dem Nstchen Kontaktliegen. Grundsätzlich ist das selbstständigere Einschlafen ein längerer Prozess und natürlich können Sie dabei bleiben, aber als Rat: in Zukunft eher weggedreht und "schnarchend" als wach, aufs Kind fokussiert und co-regulierend. Wenn Sie die Aufmerksamkeit vom Einschlafprozess wegnehmen ermöglichen. Sie ihrer Tochter eigenregulative Strategien zu entdecken und einzuüben. Schnuller und Kuschel wären dazu hilfreich. Wenn Sie weiteren Input dazu wollen, können Sie auf meinem Instagramaccount (dr.danieladotzauer ) die Highlights zu Halbjährigen anschauen. Alles Gute Daniela Dotzauer