Frage: Mittagsschlaf wird verweigert

MamaAmeisenbär

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Guten Tag Frau Holtschlag, Meine Tochter ist kein Baby mehr, sondern wird im Mai bereits 3 Jahre alt. Ich hoffe Sie haben vielleicht trotzdem einen Tipp für mich. Meine Tochter hat letzte Woche zum ersten Mal in ihrem Leben mit Oma Mittagsschlaf gemacht. Grundsätzlich bleibt sie jetzt nun öfter vormittags bei Oma, weil ich nächste Woche wieder arbeite. Oma kennt sie und ist von Anfang an stundenweise dort jeden Tag. Seitdem verweigert sie allerdings den Mittagsschlaf. Nach 6 bis 7 Stunden Wachzeit lege ich mich mit ihr ins Bett und gehe, wenn sie schläft. Sie hält den Tag gut aus ohne Schlaf und geht dann eben früher ins Bett. Sie schläft auch durch. Mit Mittagsschlaf 21 bis 7 Uhr morgens, ohne 19 bis 6 Uhr. Jetzt wird aber die Aufwachzeit immer früher. Ich denke also, sie bräuchte den Mittagsschlaf schon noch. Mittagsruhe machen wir dennoch und danach ruhiges Spiel. Ich kann sie ja schlecht zwingen zu schlafen. Woran kann ich erkennen, ob sie noch schlafen sollte? Gewöhnt sie sich an den fehlenden Schlaf? Schlafen wollte sie schon als Baby nicht und ich kämpfe seit 3 Jahren um jeden Schlaf und achte drauf, dass sie ausreichend schläft.  Ein bisschen irritiert es mich auch, dass sie ohne Mittagsschlaf oft hinfällt, nicht mehr richtig spielen kann, weil keine Konzentration. Allerdings ist sie, wenn sie schläft, danach meist super eklig gelaunt und braucht teils bis 16 Uhr bis die Laune wieder besser wird. Wie schätzen Sie das ein? Könnte sie auch einfach Stress haben wegen der Umgewöhnung bei Oma und es wird wieder? Danke schon einmal  LG


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Mama Ameisenbär, ich denke,, dass die Kleine den Mittagschlaf nicht mehr zwingend braucht. Sie haben allerdings gut beobachtet, dass sie ohne Mittagschlaf unkonzentrierter ist. Das bedeutet, dass eine Ruhephase um diese Zeit wirklich sinnvoll ist. Ich denke, wir dürfen den Kindern auch mal zutrauen, bei anderen Menschen zu schlafen und auch alleine einzuschlafen. Autonomie ist im Bindungsprozess ebenso wichtig wie einen sicheren Hafen zu haben. Was mich irritiert, ist, dass Sie sich noch zu der Kleinen legen und erst gehen, wenn sie eingeschlafen ist. Das ist nicht altersentsprechend und führt dazu, dass die Kleine nicht so tief und so erholsam schlafen kann, wie wenn sie alleine in den Schlaf gefunden hätte. Kinder, die stark elterngesteuert einschlafen, haben eine geringere Schlafqualität. Versuchen Sie, nur noch am Bett zu sitzen, noch etwas vorzusingen und verabschieden Sie sich bewusst. Machen Sie klar, dass die Kleine auch alleine einschlafen kann und dass Sie ja in der Nähe sind. belohnen Sie sie, wenn es klappt. Trauen Sie ihrem Kind in diesem Bereich Selbständigkeit zu.  Gehen Sie Schritt für Schritt vor und machen Sie klar, dass Sie am Abend noch etwas zu tun haben, wie z.B. Wäsche falten. Machen Sie das in der Nähe, so dass die Kleine Sie bemerkt, aber machen Sie auch klar, dass diese Arbeit wichtig ist. Wenn wir möchten, dass unsere Kinder resilient werden, sollten wir sie auch darin unterstützen, sich bei anderen Menschne wie z.B. der Oma ganz normal wohl zu fühlen. Das kann vielleicht kurzfirstig eine Herausforderung sein, führt aber langfristig zu eine Weiterentwicklung und zu der Erkenntnis, dass man auch schwierige Situationen meistern kann. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Kleinen und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag      


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