Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Kleinkind nach Abstillen mehrere Stunden wach nachts

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
Weitere Kurs- und Beratungsangebote

zur Vita

Frage: Kleinkind nach Abstillen mehrere Stunden wach nachts

Madameflaubert

Beitrag melden

Liebe Frau Holtschlag, Unseren Sohn (23 Monate) habe ich nun vor 2 Wochen nachts abgestillt, da die Nächte mir einfach zu anstrengend wurden und er sich auch nicht anders beruhigen ließ. Dafür war ich 3 Nächte nicht zuhause. Es war zwar sehr hart für meinen Sohn und den Papa, aber aus verschiedenen Gründen konnte ich mir nicht vorstellen, es alleine mit ihm nachts "auszuhandeln". Schnuller oder Flasche wollte er nie. Abends (nicht im Bett) bekommt er seitdem vor dem Einschlafen noch die Brust und wir schauen auch, dass er viel isst (leider nicht so einfach, da er ein sehr wählerischer und Wenig-Esser ist.) Leider hat er bisher nur 2 oder 3 Mal seitdem durchgeschlafen und sonst ist er jetzt immer zwischen 0 Uhr und 5 Uhr mehrere Stunden wach. Er will dann etwas trinken, essen, Bücher lesen, spielen nur bloß nicht im Bett liegen (wir haben ein Familienbett). Wir machen nur ganz begrenzt Licht und spielen auch nicht mit ihm. Manchmal schläft er fast ein und plötzlich will er wieder aufstehen. In die Trage will er gar nicht und schreit sich dann ganz fürchterlich ein.  Wir wissen gerade nicht weiter, ob sich das nun von selbst legt oder ob wir dieser Entwicklung irgendwie entgegenwirken können. Vielleicht haben Sie ja einen Tipp. Mittags schläft er nach wie vor 1-2 Stunden im Kinderwagen oder unter der Woche in der Kita im Bett. Im Familienbett möchte er nur an der Brust einschlafen und das will ich wiederum nicht mehr. Vielen Dank und Grüße 


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Beitrag melden

Liebe Madameflaubert, ich denke, 3 Nächte sind einfach zu wenig, um eine eindeutige Verhaltensänderung herbei zu führen. Das, was Sie als den Willen des Kleinen beschreiben sehe ich ehr als wenig auf ein Ziel ausgerichtete Verhalten. Ich denke, dass der Kleine einfach noch Probleme damit hat, sich selber zu regulieren, und das der dieses mit fast 2 Jahren nun langsam auch lernen sollte. Wenn der Kleine weint, macht er das, weil er eine Situation nicht einordnen kann und weil er noch nicht versteht, dass auch andere Menschen Grenzen haben. Wichtig ist es hier, sein Weinen liebevoll zu begleiten und die Emotionen zu benennen. Einem Kind, was weint, geht es nicht schlecht, sondern es gibt seinen Gefühlen den Raum, den es mit Worten noch nicht füllen kann. Es sollte nie alleine weinen und immer spüren können, dass wir auch unangehme Situationen mit ihm aushalten können. Stellen Sie sich dem Konflikt mit ihm, denn es gehört mit 2 Jahren langsam zu den Entwicklungsaufgaben, fest zu stellen, dass Konflikte normal sind und andere Menschen auch Bedürfnisse haben. Nur wenn Sie ihm zeigen, dass "Nein"  auch "Nein" bedeutet, lernt er, dass er sich später auch durch ein klares "Nein" schützen kann. Anstatt zu stillen würde ich den Kleinen nun wieder in den Genuss einer Massage kommen lassen, gerne einfach auf dem Schoß sitzend. Für eine tiefergehende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, ich wünsche Ihnen viele berührende Momente und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag      


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.