K25121980
Hallo Frau Holtschlag, wir haben ihr Bett etwa tiefer wie unseres gestellt und sie liegt sozusagen direkt neben uns. Vor unserem Urlaub schlief sie immer auf mir ein und ich konnte sie nach einer halben Stunde ablegen und wenn wir ins Bett sind, dann umlegen. So hatte sie wenigsten ein paar Stunden in ihrem Bett geschlafen. Jetzt ist es so, dass wir sie im Urlaub bei uns in der Mitte haben schlafen lassen. Ein Tag hatte sie Fieber und seither weicht sie gar nicht mehr von mir auf. Sie heult und schreit, nur wenn ich sie neben mir statt auf mir legen möchte. Mein Mann wollte sie gestern kurz nehmen solange ich mich umzog, gebrüllt ohne Ende. Das macht mich echt traurig. Ansonsten geht sie ja nur noch zu meiner Mutter, zur anderen Oma wollte sie schon immer nicht so. Ich arbeite Montags ein paar Stunde im Homeoffice und meine Mum hat da auch immer Mittagschlaf bei uns mit ihr gemacht. Heute früh hat sie auch wieder so gebrüllt und geschrien. Ich gehe jede Woche zu meinen Eltern und wir haben dort auch schon zusammen Mittagschlaf gemacht. Letzt ist meine Mutter mir ihr hoch, da ich einen Termin hatte, hat wieder geweint und geschluchzt obwohl die beiden eigentlich bei uns zuhause gut miteinander können. Es ist einfach schlimm wenn sie so schluchzt. Ich bzw. wir verabschieden uns immer kurz bei ihr. Wie kann ich ihr die Bindungsangst nehmen? Vielleicht übertragen sich meine Sorgen auch auf Sie? Am Samstag nachmittag gehen wir zu meinen Eltern und von fünf bis elf sind wir weg. Danach übernachten wir auch bei meinen Eltern. Was können wir tun? DANKE
Liebe K25, ich bin jetzt nicht sicher, ob Sie an eine ältere Beratung durch mich oder eine Kollegin anknüpfen. Mit 21 Monaten darf ein Kind lernen, dass Eltern auch noch andere Verpflichtungen haben und dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben. Von Bindungsangst würde ich bei dem von Ihnen beschriebenen Verhalten nicht sprechen. Ich denke, Sie sollten sich ein paar Punkte noch mal genau angucken. Ist die Kleine, in den Situationen, in denen sie dieses Verhalten zeigt, schon zu müde und überreizt, um sich auf eine andere Situation ein zu lassen? Verabschieden Sie sich zu schnell und abrupt oder erklären Sie gar zu viel für diesen noch unreifen Intellekt? Welche Haltung haben Sie selber zum weinen? Wenn die Kleine sich einschreit, sollten Sie in ruhiger Empathie auf Sie eingehen und einen kurzen Überrraschungseffekt einbauen, der den Fokus kurz auf eine neue Situation lenkt. Ansonsten das Weinen mit Liebe und Empathie begleiten. Wenn Sie sich nach dem vermeintlichen Willen des Kindes richten, nehmen sie ihm die Chance zu erfahren, wie toll Nachmittage mit Omas sein können. Geben Sie der Kleinen Zeit und den anderen Erwachsenen die Chance, als erste Bezugsperson in der jeweiligen Situation wahr genommen zu werden. Um den Kindern Sicherheit vermitteln zu können, sollten wir selber sicher auftreten, auch auch wenn sich das, wass wir vermittelt haben, später als falsch herausstellen sollte. Kinder brauchen uns als Lotsen in ihrem Leben, und wir sollten in der Lage sein, ihre Gefühle zu ordnen. Herzliche Grüße, Margit H.