Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

In den Tagschlaf finden

Frage: In den Tagschlaf finden

Majaan

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Hallo!   Mein Sohn (13 Wochen alt) schläft tagsüber immer weniger. Heute nur 3x für 20-30 Minuten. Er war auch nicht gut drauf heute und hatte es recht schwer. Der Nachtschlaf, vor allem das abendliche Einschlafen mit unserer Routine, klappt super! Wobei er die letzten zwei Nächte sehr oft aufgewacht ist. Er schläft nach dem Stillen und Wickeln aber immer gleich weiter. Wenn er tagsüber mal schläft, dann eigentlich nur in der Trage oder wenn er mal übermüdet an der Brust einschläft lege ich ihn ins Bettchen.   Ist es sinnvoll, die Abendroutine auch für den Tagschlaf zu übernehmen oder sollte sich dies unterscheiden? Gibt es andere Ideen, wie mehr Tagschlaf unterstützt werden kann   Vielen Dann für eure Arbeit - das ist echt super und ich bin sehr dankbar!   Liebe Grüße!


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

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Guten Abend, @ Einschlafen: Beim Einschlafen geht es in erster Linie darum, das man sein Kind so mit Wohlgefühl unterstützt, dass dem Kind ruhig werden und Entspannung leicht fällt. Ein optimalerweisesattes, und müdes (Wachzeiten 1-1,5 Std) entspanntes Kind, kann dann leicht einschlafen wenn es ruhig ist und bleibt. Das Problem ist meistens ein Sender- Empfänger Problem. Die Kinder sind oft schon zu unruhig, so dass sie für schlafhinührende Maßnahmen (Entspannungsghilfen) schwer zugänglich sind. Meist wird dann auf Nahrung (Stillen) oder Bewegung (Trage etc.) gebaut.  Ich empfehle Dir mein "Runterkuscheln": d.h. Da satte,müde und ruhige Kind wird senkrecht auf dem Arm durch ein langsam abgedunkeltes Zimmer getragen und du versuchst Wohlgefühl über deinem Kind auszuschütten, Wie? mit deiner leisen, weichen und lockenden Stimme, du singst und bewegst dein Kind sanft im dunklen Zimmer du kannst Popo klopfen, wiegen und versuchst, dein ruhiges Gefühl, leise, langsam und langweilig, auf dein Kind zu übertragen. Gib dir dein Kind ein Signal der Entspannung. Es legt den Kopf ab oder säufst. Tief siehst du, das die Entspannung beim Kind ankommt. Meist lässt sich das Kind dann in die waagrechte nehmen. Es schnüffelt sich in die Ellenbeuge, du bietest keinen Blickkontakt mehr an und genießt das ruhige einschlafende Baby. Dann legst du dich mit dem Baby vorsichtig ins Elternbett, lässt es am Körper runterrutschen in die Seitenlage. Hältst noch Schulter und Hüfte sanft fest und begleitest den Ablege Prozess mit Halt geben und Ruhe. So ungefähr könnte mein "Runterkuscheln" aussehen. dies könntest du am ersten Tagschlaf üben. gelingt es nicht kannst du als Exit Strategy die Trage nehmen? @Weiterschlafen: Zum Weiterschlafen ist zu wissen, dass kleine Babys in diesem Alter häufig Zwischenerwachen und Lleichtschlafphasen zeigen und es wäre wichtig, schnell am Kind zu sein und das Weiterschlafen zu ermöglichen. Wie? Mit der Stimme, mit Hand auflegen und meinem wichtigsten Tipp "bitte wenden". (Es gibt dazu ein Reel auf meinem Instagram Account) Das bedeutet, man kann das Kind ein bisschen verändert hinlegen, Zb von einer Seite auf die andere, also einen Lagewechsel für das Kind ermöglichen, Augen zu streichen, gegebenenfalls den Schnuller nutzen und sich um das Weiterschlafen bemühen. Im Zweifelsfall noch mal herausnehmen, die Ellenbeuge schnüffeln lassen und sich um den Schlaf bemühen.Die von dir beschriebenen 20-30 Minuten sind nur leicht Schlaf und entsprechend schlecht ist das Kind über den Tag gelaunt. Es wäre wichtig, mindestens einmal am Tag ein längeres Schläfchen zu ermöglichen. Im Zweifel in der abgedunkelten Trage mit deutlicher Bewegung, insbesondere beim Erwachenszeitpunkt um die halbe Stunde. Alles Gute  und Herzliche Grüße Daniela Dotzauer  


Majaan

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Hallo Frau Dr. Dotzauer, vielen lieben Dank für Ihre hilfreiche Antwort, die wichtige Mitarbeit in diesem Forum und auch die interessanten Tipps auf Ihrem Instagram-Kanal! Ich habe heute zum ersten Tagschlaf ein Runterkuscheln im abgedunkelten Raum versucht. Er wurde ruhiger, aber irgendwann war es ihm zu langweilig und wir schauen uns dann gern das Nachtlicht an, welches wieder beruhigt. Allerdings konnte ich ihn nur vor mir abgewandt tragen. Andernfalls machte er sich wieder steif und wurde sehr unzufrieden. Nach 30min Runterkuschelversuch habe ich ihn mit Regenrauschen in die Trage genommen, wo er dank der Vorarbeit ja fast innerhalb von Sekunden eingeschlafen ist. Ich werde es später wieder versuchen - mal mit mehr Singen und Summen, vielleicht auch mal mit dem vertrauten Regengeräusch. In der Trage habe ich ihn mit fleißigem Auf- und Ablaufen und nochmaligem Regengeräusch in die nächste Schlafphase gebracht. Vielen Dank, mir geben die Hinweise wieder viel neue Motivation, diese neue Strategie mit Ausdauer zu versuchen! Viele Grüße!


Majaan

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Drei Fragen habe ich jedoch noch und würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie auf eine oder mehrere Fragen noch einmal kurz eingehen können:   1. Wenn sich später Erfolg beim Einschlafen und Ablegen zeigen sollte zum Weiterschlaf: Wie viel Zeit kann das Begleiten des Weiterschlafens ruhig benötigen? Ist die Chance nach wenigen Momenten schon vorbei oder kann man es viele viele Minuten weiter versuchen bis das Kind vermutlich zu unglücklich wird und man ihn hochnehmen sollte? 2. Auf Ihrem Instagram-Kanal habe ich gelesen, dass die Gewohnheit des Einschlafstillens gern für den Schlafphasenwechsel übernommen werden möchten. Wie kann man hier umlernen? Wie erkenne ich nachts, ob es wirklich Hunger oder die "falsche" Einschlafhilfe ist? Wie viel Zeit sollte man dann nachts aufwenden? 3. Bis wann gelten die Schlafregeln 0-3 Monate? Bis der 3. Monat vollendet ist (also jetzt mit 13 Wochen) oder gelten die "neuen" Regeln dann etwa mit dem vollendeten 4. Lebensmonat?   Vielen vielen Dank!!


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