Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Extrem häufiges aufwachen und schlechter Schlaf

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Extrem häufiges aufwachen und schlechter Schlaf

Kikirion

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Guten Tag! unser Sohn ist mittlerweile 7 Monate alt, kam jedoch bereits in der 33 SSW auf die Welt. Motorisch und von Gewicht und Größe her, hat er alles komplett aufgeholt.  Bis er 4 Monate alt war, hat er sehr gut und auch recht viel geschlafen. Seitdem hat sich dies jedoch völlig geändert. Er schläft tagsüber immer exakt 20 Minuten. Egal ob in der Trage, Kinderwagen, auf dem Arm oder im Bett. Er ist schlagartig wach und lässt sich absolut nicht zum Weiterschlafen animieren. Nachts wacht er häufig jede Stunde, zumindest aber alle 2 Stunden auf. Häufig muss er gestillt, oder sogar getragen werden um wieder weiter zu schlafen. Durch diese ganze Situation ist er natürlich völlig unausgeglichen und tagsüber in weiten Teilen sehr unzufrieden.  Wir wissen langsam nicht mehr weiter und haben von Kinderarzt, Osteopathen, über Heilpraktiker etc. schon viel versucht. Immer wieder auch Erklärungen durch Sprünge, Krankheit oder  Zähne gesucht, aber es wird und wird nicht besser.  Haben Sie vielleicht Ideen oder Tipps?  Freundliche Grüße  Maja mit Jasper


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, ja das häufige Aufwachen kommt reifebedingt meist im 4./5. Monat. Das Hirn ist reif genug für die periodische Abfolge der Schlafzyklen und bei jeder Veränderung der Schlaftiefe wachen kleine Babys auf. Jetzt hängt es von der Einschlafassoziation ab, welche Sie Ihrem Kind angewöhnt haben. Wenn er glaubt nur Tragen oder Stillen führt zum Weiterschlafen, wird er sich im Erwachensfall an Sie adressieren und Ihren Weiterschlafservice nachfragen. Wichtig wäre es eine Trostkultur ohne Stillen und Tragen zu etablieren, bzw mit zunehmend weniger Stillen und Tragen. Erster Schritt könnte sein, dass Sie eine Einschlafroutine (zB am ersten Tagschlaf nach 21/2 Wachstunden) etabieren auf jeden Fall ohne Stillen mit weniger Tragen. Sie sind selber leise-langsam und langweilig und versuchen Ihren ruhigen Affekt auf Ihr Kind zu übertragen. "Runterkuscheln" nenne ich das. Dazu sollten Sie abdunkeln das Kind aufrecht tragen, singen und wiegen. Im Protestfall muss das Kind abgelenkt werden. Es hat keinen Sinn das Kind zum Schreien kommen zu lassen. Meckern,maulen und motzen ist ok aber hineinsteigerndes Schreien ist kontraproduktiv. Am Anfang wird das Kind dabei einschlafen und wird ins Bett gemogelt, aber sobald es besser, einfacher und schneller geht, wird das Kind immer wacher abgelegt. Natürlich ist auch das ein Lernprozess, er ist aber nötig, genauso wie das Stillen in der Nacht weniger werden muss und andere Beruhigungsstrategien gezeigt werden sollten. Auch ein Kuscheltuch muß Bedeutung erhalten HG DD


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