Frage: Einschlafprobleme

Vijo

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Hallo Frau Holtschlag,  Ich melde mich mit einem einschlafproblem. Zuletzt konnten Sie mir weiterhelfen. Aktuell ist mein Sohn 10 Monate alt. Er schläft nachts 10,5-11,5 h. Bis auf wenige Male schläft er eigentlich fast immer durch. Er macht 3 tagesschläfchen (selten 2x). Ein Schlaf dauert 30-45 min., ein Schlaf 60-75 min. und ein Schlaf 60-90 min. Die Reihenfolge der Schläfchen ist variabel. Die 1. Wachphase dauert 1,5 h, die 2.+3. Phase 1,5-2 h und die 4. Phase 2-3 h. er hat eigentlich nie wirklich gelernt tagsüber ohne Bewegung einzuschlafen sei es im Kinderwagen, pezziball, trage etc. Abends ist er mit viel Kampf (30-45min) im Bett eingeschlafen, d.h. er wurde nach dem abendritual hingelegt und hat getrunken. Danach fing er an zu jammern, meckern, macht ahhh, dreht sich weg, dreht sich hin, nuckelt wieder kurz, "weint auf" usw. Abundzu hat er richtig angefangen zu weinen. Irgendwann schlief er dann beim nuckeln ein. Vor 4 Wochen war ich längere Zeit sehr krank und musste ihn trotzdem ins Bett bringen (bei meinem Mann schreit und weint er). Um mir das ganze zu erleichtern, habe ich den pezziball genutzt. Damit ging es schnell und für mich "angenehmer". Weil es leichter war, hab ich das im Nachhinein beibehalten. In 4 Wochen sind wir für länger unterwegs. Dort gibt es keine Möglichkeit den pezziball zu nutzen. Ich würde mich freuen über Tipps ihn anderweitig (und ohne den o.g. Kampf) zum schlafen zu bringen. Auch würde ich mich über Tipps freuen, dass er wieder in Kinderwagen und Autositz schläft.    Vielen Dank und schönen Tag  vijo  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Vijo, vielen Dank für die Rückmeldung und gut, dass ich schon mal weiter helfen konnte. Mit 10 Monaten benötigt man nur noch 2 Tagschläfchen. Am späten Nachmittag würde ich noch mal eine Ruhephase, aber eben keine Schlafpase mehr, einbauen. Kinder, die stark elterngesteuert einschlafen, schlafen nicht so tief und haben somit meist eine schlechtere Schlafqualität. Das mit dem Pezziball verzögert den Reifungsprozess des Kindes. Zu seinen Entwicklungs-aufgaben gehört es auch, zu lernen, dass es im Leben auch mal Krisen und anspruchsvollere Situationen gibt, und dass es Menschen gibt, die einen dann liebevoll dadurch begleiten. Genau an diesem Punkt liegt bei Ihnen ein häufiges Missverständnis vor. Auch Ihr Mann hätte den Kleinen mit all seiner Vaterliebe ins Bett bringen können. Ein Kind hat ein Recht darauf, in ungewohnten Situationen auch mal zu weinen. Aber einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben hat auch ein Recht darauf, dem Kind zu erklären und zu zeigen, wie schön es sein kann, wenn er das Kind ins Bett bringt. Manchmal muss man dazu gemeinsam durch eine Krise gehen, aber am Ende stehen doch unvergessliche Erinnerungen. Geben Sie Ihrem Mann Raum und Zeit mit dem Kleinen. Wenn er zu stark weint, kann er einen kleinen Überraschungseffekt einsetzten und kurz etwas anderes machen. Lassen Sie ihn zunächst am Tage zum Mittagschlaf den Erfolg erleben. Ich würde in diesem Alter auch noch mal auf die Massage setzten, man kann sie wunderbar auf dem Schoß ausführen. Bein Kinderwagen und Autokindersitz ist es das Gleiche, geben Sie dem Kleinen Zeit zu verstehen, dass es sich um Wohlfühlorte handeln kann und bleiben Sie nett und empathisch. Kinder verstehen Zusammenhänge sehr viel später als wir. Ich wünsche Ihnen viele berührende Momente mit dem Kleinen und stehe für eine weiterführende Beratung gerne zur Verfügung. Herzliche Grüßen, Margit Holtschlag


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