Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

17 Monate altes Kind das alleinige Schlafen lehren

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: 17 Monate altes Kind das alleinige Schlafen lehren

Chiara85

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Hallo liebes Schlafteam ich hatte da eine Frage und zwar unsere Tochter 17 Monate hat bis jetzt im Elternbett geschlafen und zwar ich hab mich neben ihr hingelegt und sie ist irgendwann alleine eingeschlafen ohne das ich sie gehalten habe!! Da wir aber jetzt im Urlaub waren hatte sich die Gelegenheit ergeben das sie nicht bei uns im Bett Schlafen könnte weil wir nicht wie zuhause ein rausfallschutz hatten also war sie gezwungen im babybett zu schlafen !! Nun haben wir die Gelegenheit sie auch gleich in ihrem Zimmer  in ihrem eigenen Bett zum schlafen zu gewöhnen, aber jetzt kommt das" Problem" !! Nun ist es so das auch wenn ich sie in ihr Bett lege steht sie auf am bettgitter ruft Mami Mami weint und will nicht liegen bleiben und einschlafen wie sonst auch , sondern ich muss sie auf mir legen und dann in ihr Bett !!! Ich selbst habe eine Matratze an ihr Bett wo ich Jezt für die Übergangszeit schlafe!!! Aber sie wacht jetzt viel mehr auf und wenn ich nicht da bin weil ich dann ja wieder aus dem Zimmer gehe weint sie sehr und ruft nach mir !!! Was kann ich machen das sie es schafft auch wenn ich nicht im Zimmer neben ihr liege das sie nicht weint wie am Spieß sondern das sie dann von alleine wieder einschläft ohne das ich da bin ?!    soll ich die Zeiten immer mehr verlängern bis ich dann zurück in ihr Zimmer gehe im die zu trösten oder Braucht es nun mal bisschen Zeit bis sich alles gewöhnt hat !!! Oder ist das zu viel auf einmal Bett und eigenes Zimmer ???  ach ja das machen wir erst seit Montag mit dem eigenen Bett und Zimmer !!!! 


Dr. Dotzauer

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Liebe Chiara, Ihre Tochter erlebte lange Zeit eine ganz bestimmte Einschlafwelt. Mama lag daneben im gemeinsamen Bett und begleitete sie in den Schlaf, durch ihre Anwesenheit. Das Ausquartieren ist eine komplexe Angelegenheit. Ihre Tochter macht die Erfahrung, dass sie beim nächtlichen Erwachen (passiert alle 2 Std.) plötzlich immer alleine ist im Kinderzimmer. Das heißt: Ihre Tochter hat das Gefühl: jedesmal wenn Sie einschläft, kommt ihr ihre Mama abhanden. Das war früher anders.(Elternbett) Ich empfehle Ihnen dazu meine schon oft beschriebene Abendroutine mit frühem Abendessen, einer Spielzeit, bettfertig machen, ruhige Bilderbuchzeit, Herzens- /Kuschelzeit: eine Einschlafroutine mit ruhigem singen, schmusen, reden, wiegen, dann folgt eine Verabschiedung und ein sich aus dem Einschlafprozess herausnehmen, mit Wegdrehen und Wegschlafen (Fake-Schlaf) auf Ihrer Matratze neben dem Kinderbett. Warum? Ein schlafender Elternteil steht zur Regulation nicht zur Verfügung. Ein begleitender Elternteil wird beim nächtlichen Erwachen vermisst und herbei geschriien. Ein "schlafender Elternteil" gehört zu ihrer ganz normalen Erwartungshaltung.  Aus dem Wegdrehen wird ein Wegrücken und im weiteren Verlauf wird aus dem Wegrücken ein Weggehen. Allerdings sollte sie zu diesem Zeitpunkt (Zeitpunkt des Wegehens) deutlich selbstständiger einschlafen können und sich auch ein Stückchen besser selbstständig regulieren können.  Dazu empfehle ich Ihnen unbedingt ein Übergangsojekt (Kuscheltier) tagsüber, in Tröste- Beruhigungs- und Entspannungssituationen vertraut machen. Es muss erst mit Bedeutung aufgeladen werden, bevor es hilfreich erlebt werden kann. Es braucht einen Namen und vor allem die Verknüpfung mit einem Wohlgefühl. ZB wenn ihre Tochter sich weh tut, nehmen Sie sie natürlich auf den Arm und trösten sie, aber das Kuscheltier ist immer dabei! Dieser Prozess dauert, aber es lohnt sich sehr seinem Kind zu zeigen, dass es schon selber etwas zu seinem eigenen Wohlgefühl beitragen kann. Und das Kuscheltier schleicht sich nicht weg, sondern bleibt im Arm des Kindes und es kann dann im Bedarfsfall weiterhelfen. Die Mama muss erst wach und herbei geschriien werden... Ihr Handwerkszeug für die Lösung Ihres Problems ist:  1. Das Übergangsobjekt 2. Bessere Schlafhinführung  durch beschriebene Abendroutine 3. Ein schrittweises Ausschleichen der elterlichen Einschlafbegleitung Von der Ferbermethode, die Sie genannt haben, also schreien lassen und immer später hingehen, rate ich Ihnen ganz klar ab. Denn Ihre Tochter kann nicht verstehen, warum plötzlich ihr Schreien nicht mehr zu Trost führt, sondern zu immer länger werdenden Wartezeiten. Sie wird sich darauf immer mehr hineinsteigern und der ganze Einschlafprozess wird negativ besetzt. Das würde ich nicht tun, sondern lieber schrittweises Hingewöhnen im Guten! Alles Gute für Sie und herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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