Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Kinderkrankheiten und Kinderarzt

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Kinderkrankheiten und Kinderarzt

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist 6.Monate alt und hat leider schon die 4 Erkältung. Mein Sohn ist 3 Jahre und seit September im Kindergarten und seitdem bringt er ständig Krankheiten mit nach Hause, die wir alle bekommen. Meine Tochter hatte mit ca. 4 Monaten schon eine offene Mittelohrentzündung und wir mussten 4 Tage in die Kinderklinik, weil man bei unter 6 Monaten noch über die Vene das mit dem Antibiotika macht. Jetzt ist meine Frage, müssen Kinder echt nur wenn sie unter 6 Monate alt sind in die Klinik? Wird über 6 Monate zu Hause behandelt? Sie hat nämlich jetzt auch wieder ein gerötetes Ohr und wir haben den Saft jetzt mit nach Hause genommen. Mein Mann dachte, dass Kinder unter 1 Jahr imm er in die Klinik müssen, ich hab gehört nur unter einem 1/2 Jahr. Stimmt das, wird ab 6 Monaten zu Hause behandelt? Und ist ein Baby was bereits 6 Monate ist anders zu behandeln wie ein Kind unter 3 oder 6 Monaten? Ich frag das nur, weil man bei ganz kleinen Babys bei Fieber ja sofort zum Arzt oder in die Klinik soll, aber bei älteren Babys und Kleinkindern kann man ja ruhig mal 3 Tage ein Zäpfchen geben bei Fieber. Wie ist das mit den Altersgrenzen? Weil bei meiner Kinderärztin hat mal die Sprechstundenhilfe gesagt, man darf gar kein Zäpfchen stecken, sondern man muss bei über 38 Grad sofort in die Klinik. In der Kinderklinik haben sie gesagt, das stimmt nicht, man darf ein Zäpfchen schon mal 2 Tage geben, sonst wären die Kliniken ja voll, wenn das stimmen würde. Ich bin mir jetzt unsicher und hab schon Angst, vor jeder Erkältung und Fieber das die Kleine hat. Stimmt es eigentlich auch, das es nicht schädlich ist, wenn so ein kleines Baby schon öfter Antibiotika bekommen hat und Nasentropfen und Hustensaft, also in dem jungen Alter schon so viel Medizin nehmen muss? Hat das mal Spätfolgen oder hilft dann später mal nichts mehr? Und sind die Kinder wirklich später mal weniger krank, wenn sie jetzt schon gegen alles mögliche immun werden, weil sie durch ihren Bruder jetzt schon alles durchmachen muss? Sind die Kinder dann mal resistenter? Danke für die Hilfe! Gruss, Brigitte


Katrin Simon

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Liebe Brigitte, jeder Kinderarzt und jede Klinik hat einen Behandlungsstandard, der auf Erfahrung, neuem Wissen und dem medizinischen Forschungsstand beruht. Ob, wann und wie ( Alter, Art der Zuführung) ein Kind Antibiotika erhält muss der Arzt entscheiden. Tatsache ist aber: Antibiotika sollten die letzte Instanz sein. Vorher wird meist das Gesamtbefinden ( Schmerzen etc.) und der Fieberverlauf angeschaut und meist andere Methoden einbezogen bzw. eine intensive Beobachtung gemacht. Da Mittelohrentzündungen bakteriell bedingt sind, wird meist schneller zu Antibiotika gegriffen, weil der "Weg zum Gehirn" nicht weit ist.... Das heisst, man will einer bakteriellen Besiedlung der Hirnanteile vorbeugen! Die Aussage der Arzthelferin kann ich so nicht unterstützen. Denn meist fällt bei Kindern Fieber erst ab 38°C überhaupt auf. Selbst dann sind manche Kinder noch so fit, dass man mit ihnen keineswegs in die Klinik fahren würde. Ein Fieber kann bei einem guten Allgemeinszustand und gutem Trinkverhalten bis 39°C oder 39,5°C zu Hause versorgen. Erst wenn das Kind extrem schlapp ist oder das Fieber nicht sinkt bzw. weiter steigt, muss der Arzt oder die Klinik aufgesucht werden. Bei einem jungen Säugling tun die Eltern das meist schon eher, weil sie noch verunsichert sind. Und das ist dann auch gut so! Grundsätzlich sollten Kindermedikamente so dosiert werden, dass keine "Spätfolgen" entstehen. Antibiotika sollten so präzise auf einen Keimstamm abgestimmt werden, wie nur möglich, damit mögliche Resistenzen gegen andere Antibiotika vermieden werden. Allergien oder Unverträglichkeiten auf Medikamente können IMMER auftreten! Es gibt ganz sicher sehr oft alternativere Behandlungsmethoden, als die schulmedizinischen Medikamente. Für diese Behandlung braucht man einen gut ausgebildeten Arzt oder Heilpraktiker. Viele Kinderärzte erweisen sich aber als sehr kooperativ und informiert auf alternative Medikamente umzusteigen. Wenn Du bei Deinem Kinderarzt kein gutes Gefühl hast, dann wechsle ihn bzw. ergänze Eure gesundheitliche Betreuung durch einen naturheilkundlich orientierten Arzt. Du kannst zudem einen Gesundheispass erwerben, in dem Du alle Erkrankungen und Behandlungen und Medikamente eintragen kannst. Diese Gesundheitsbasis kann für Dein Kind als Erwachsener sehr hilfreich sein, wenn es um den gesundheitlichen Lebenslauf geht... Denn ja, im naturheilkundlichen Bereich wird durchaus geschaut, wie oft ein Mensch z.B. Antibiotika eingenommen hat... Und ob Dein kleiner nun resistenter ist gegen viele Keime z.B. in der Kindergartenzeit bleibt leider noch abzuwarten. Aber die Erfahrung sagt: JA! Dennoch ist das Immunsystem der Kindergartenkinder auf einer harte Probe gestellt, die es aber auch braucht :-). Viele Grüße von Katrin


Mitglied inaktiv

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Ein Zäpfchen musst du erst bei 38,5 Grad geben. Noch nicht bei 38 Grad. Es sei denn, dein Kind hat Schmerzen, weil ein Zähnchen kommt. Dann darfst du auch ohne Fieber ein Zäpfchen geben. Die Säuglingszäpfchen (Paracetamol 125 g von ratiopharm) sind ab 3 Monate. Wenn das Ohr nur gerötet ist, bekommt dein Kind nicht direkt ein Antibiotikum, sondern dann versucht man es erst mal nur mit Nasentropfen. Ich hatte dieses Problem mit meinem Sohn (ist jetzt neun Monate alt) über mehrere Wochen. Er war dauererkältet und ständig war das Ohr gerötet. Aber ich hab ihm nur Nasentropfen und Meditonsin Tropfen gegeben und hab den Kinderarzt wöchentlich nachsehen lassen. Irgendwann war es dann überstanden. Aber wenn es schlimmer wird, geht es eben nicht ohne Antibiotikum. Aber dann als Saft und nicht über die Vene im Krankenhaus. Wünsche euch gute Besserung!


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